Die Post schliesst traditionelle Poststellen und ersetzt sie durch Agenturen. Damit will Post-Chefin Susanne Ruoff das defizitäre Netz sanieren.
Von diesem Umbau profitieren nun Lebensmittelläden oder Tankstellen, die eine Postagentur anbieten. Doch sie sind unzufrieden: Der noch junge, aber politisch breit abgestützte Postagenturverband kritisiert die Vergütung der Agenturnehmer, schreibt die «Handelszeitung».
Agentur-Präsident fordert gleichlange Spiesse
So spricht Präsident Felix Bischofberger, der selber eine Agentur in St. Gallen-Altenrhein führt, von Diskriminierung und Gratisarbeit. Das Problem: Die Post bezahlt den Agenturen einerseits eine fixe Basisentschädigung. Allerdings sei diese je nach Agentur unterschiedlich hoch, kritisiert Bischofberger.
Eine Agentur im St. Galler Rheintal erhalte eine andere Basisentschädigung als eine in Zürich oder im Berner Oberland. Deshalb fordert er: «Gleiche Entschädigung für gleiche Leistung.»
Das sei Gratisarbeit
Unglücklich ist der Verbandspräsident auch mit der variablen Vergütung: Diese richtet sich nach der Zahl der verarbeiteten Pakete und Briefe. Nur wird dort die Ware der Online-Händler, die in den letzten Jahren für einen regelrechten Paket-Boom sorgten, nicht berücksichtigt. Die Verarbeitung von Zalando-Päckli etwa ist Teil der Basisentschädigung. «Das ist Gratisarbeit», klagt Bischofberger.
Die Post bestätigt: «Es gibt grundsätzlich zwei Partnermodelle»,
sagt Sprecherin Léa Wertheimer zur Zeitung. «Ein Modell für geringere Volumen und ein Modell für höhere Volumen mit separater Bedientheke.» Entsprechend würden sich die Vergütungen unterscheiden. Details würden nicht publiziert. (bsh)