Otto’s will den Ski-Markt mit Billig-Preisen aufmischen
Jetzt heissts Anschnallen!

Letztes Jahr waren sie noch ein Experiment. Doch Kunden überrannten Otto's Ski-Verkaufschalets. Jetzt geht Chef Mark Ineichen in die Offensive.
Publiziert: 10.10.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:40 Uhr
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Doppelstöckiger Flagschiff-Skiposten von Otto's in Sursee LU.
Foto: Philippe Rossier
Ulrich Rotzinger

Ende Oktober starten die ersten Skigebiete in die neue Wintersaison. Für Otto’s-Chef Mark Ineichen (45) beginnt das Geschäft mit dem Schneesport bereits jetzt. Am 12. Oktober eröffnen auf einen Schlag sechs Ski-Outlets.

Der Innerschweizer Warenpostenverkäufer wagte sich in der vergangenen Skisaison erstmals mit drei Skiposten in Sursee LU, Uetendorf BE und Siebnen SZ in den Ski-Outletmarkt. Jetzt kommen drei weitere in Gamsen, Collombey (beide VS) und Riazzino TI hinzu. Den Standort Uetendorf gibt es nicht mehr, dafür einen neuen in Münsingen BE. «Wir haben die Anzahl unserer Ski-Outlets und damit die ­Verkaufsfläche auf diese Wintersaison hin verdoppelt», bestätigt Ineichen seine Offensive.

Der älteste Sohn von Firmengründer und Politiker Otto Ineichen (†70) will in dieser Saison 5000 Paar Ski verkaufen. «Das ist aufgrund unserer Erfahrungen in der letzten Skisaison realistisch», sagt Ineichen.

Otto's ködert Kunden mit breitem Angebot an Marken-Skier zu Tiefpreisen.
Foto: Philippe Rossier

Letzten Winter verkaufte Ineichen gegen 3000 Paar Ski, knapp 1000 Paar pro Outlet. Zum Vergleich: Ein kleiner Sporthändler setzt 100 bis 150 Paar pro Laden ab. Bei sehr grossen Händlern gehts bei 600 Paar Ski los.

Ineichen zählt sich darum zu den führenden Skiverkäufern im Land. Experten schätzen den diesjährigen Skimarkt auf 210'000 Paar. Von diesem Fachmarkt will sich Otto’s ein Stück abschneiden. «Die ersten grossen Markenhersteller beliefern uns nun direkt», sagt Ineichen. Um wen es sich dabei handelt, will der Luzerner nicht verraten.

Die meiste Ware holen seine Leute immer noch über Grauimporte aus Europa, den USA und Südamerika in die Schweiz.

Otto's-Chef Mark Ineichen in seinem Ski-Outlet in Sursee LU.
Foto: Philippe Rossier

Freuen dürfen sich Schnäppchenjäger: Die Markenware ist nicht nur 30 bis 70 Prozent günstiger als bei der Konkurrenz.

Ineichen will nun auch das Sortiment Langlauf- und Kinderski ausbauen. «Und bei Fischer geben wir wieder Vollgas», sagt Ineichen mit einem Augenzwinkern.

BLICK-Leser erinnern sich: Im Oktober 2015 machte Otto’s den Skihersteller Fischer mit Graumarkt-Importen hässig. Der Streit eskalierte, sogar die Wettbewerbskommission schaltete sich ein. Dank seinen sechs Skiposten gehört Ineichen zu den Schweizer Top-Wintersportverkäufern wie Ochsner Sport und Intersport. Letzterer nimmt die Kampfansage gelassen. «Wir betreiben derzeit vier Outlets», sagt Patrick Bundeli (48), CEO Intersport Schweiz.

An den Standorten Volketswil ZH, Regensdorf ZH, Hägendorf SO und Conthey VS seien über 60'000 Sport-Markenartikel im Angebot. «Mit 30, 50 und 70 Prozent Rabatt», so Bundeli.

Eines haben Otto’s und seine Rivalen gemeinsam: Alle hoffen nun, dass es möglichst bald bis runter ins Mittelland schneit.

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