Beim Circus Knie stehen immer wieder verärgerte Besucher auf der Matte. Sie kauften Tickets beim Genfer Online-Portal Viagogo. Und ergatterten damit überteuerte, falsch deklarierte und teils ungültige Eintrittskarten. Knie liess sie trotzdem in die Vorstellungen. Doch das Unternehmen will nun rechtlich gegen Viagogo vorgehen, wie Sprecherin Sara Hildebrand gegenüber BLICK bestätigt.
Das dürfte allerdings schwierig werden. Viagogo verkauft auf seiner Webseite Tickets für Konzerte und Sportevents aus zweiter Hand weiter. Das ist zwar nicht illegal. Weil aber Viagogo bei der Google-Suche stets an erster Stelle kommt, glauben die Kunden, es handle sich um den offiziellen Ticketanbieter. Die böse Überraschung folgt dann nach dem Kauf: Wenn etwa plötzlich hohe Gebühren dazukommen.
Google könnte Viagogo sperren
Rechtlich konnte dem Genfer Ticketportal bisher niemand das Handwerk legen. Etwas ausrichten könnte aber Google – indem das Unternehmen den von Viagogo erkauften ersten Platz in der Trefferliste entfernt. Oder Viagogo ganz sperrt. Gestern schickte BLICK an Google eine entsprechende Anfrage.
Stellung nehmen wollte der Internet-Riese nicht. Reagiert hat er trotzdem. Wenn man nun Circus Knie googelt, erscheint Viagogo nicht mehr. «Das ist eine riesige Erleichterung», sagt Knie-Sprecherin Hildebrand.
Der Circus zwang Viagogo in die Knie – mit Googles Hilfe. Andere Veranstalter haben das Problem mit dem Ticket-Verkäufer immer noch. Wer etwa Karten für das kommende Gorillaz-Konzert in Zürich sucht, landet weiterhin als Erstes bei Viagogo. Und Google lässt es zu.