«Was in aller Welt passiert hier?», fragte sich ein Fluggast der Billig-Airline Easyjet. Er sah eine Stewardess, die eine Art Tanz aufführte. Mit angewinkelten Armen flatterte sie wie ein Huhn und streckte dann eine Hand in die Luft. Der Fluggast machte ein Video davon und stellte es auf Twitter. Es verbreitete sich viral.
Nun hat die Airline enthüllt: Es handelt sich nicht etwa um einen Tanz à la «Burger Dance» von DJ Ötzi. Sondern um einen geheimen Code.
Mit dem sollen die Flugbegleiter auf Flügen untereinander kommunizieren «und dabei unnötiges Geplapper minimieren», wie es in einem Video heisst.
Schweinchennase für Speck-Baguette
Dieses erklärt die genauen Handzeichen, mit dem die Flugbegleiter in der Bordküche bestellen oder untereinander signalisieren, dass neben Ihnen etwa eine Passagier einen Junggesellenabschied feiert.
Für diesen Fall zum Beispiel hält ein Steward oder eine Stewardess die Hände mit den Handflächen nach vorne neben den Kopf und spreizt die Finger ab. Das soll einen Hirsch imitieren – denn wörtlich übersetzt heisst Jungesellenabschied auf Englisch «Hirsch Party» (stag party).
Schiebt ein Flugbegleiter die Nasenspitze nach oben und streckt den anderen Zeigefinger in die Luft, heisst das nicht etwa, dass hier ein Passagier stinkt. Hier soll ein Schweinerüssel imitiert werden. Das Signal an die Bordküche: Ein Mal Speck-Baguette! Das Hühnchen-Flattern steht entsprechend für ein Baguette mit Poulet.
Geheim-Code gehört zur Ausbildung
Über die letzten 21 Jahre habe das Personal von Easyjet die Handzeichen «akribisch verfeinert» und so eine eigene Zeichensprache für den Austausch wichtiger Botschaften mit den Kollegen entwickelt, heisst es in einer Mitteilung der Airline. Die Motivation dahinter: weniger Lärm im Flugzeug, effizienterer Service.
Die Handsignale seien integraler Bestandteil des Fachwissens der Kabinen-Crew, erklärt Tina Milton, Abteilungsleiterin für Kabinenservice bei der Airline, in der Mitteilung. (grv)