Coop verkauft ab nächster Woche Insekten
Jetzt kommen die Krabbelviecher auf unsere Teller

Ab nächster Woche verkauft Coop Insekten zum Essen. Dahinter steckt mehr als nur ein Marketing-Gag.
Publiziert: 14.08.2017 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:44 Uhr
Ab 21. August verkauft Coop Insekten-Produkte.
Foto: Blick
Michael Bolzli

Seit längerem wurden sie angekündigt, jetzt sind sie da: die Krabbelviecher zum Essen. Ab 21. August stehen bei Coop Insekten-Burger und Insekten-Bällchen in den Regalen. 

«Lange haben wir auf dieses Ziel hingearbeitet, und nun ist es endlich so weit: Als erste Detailhändlerin in der Schweiz starten wir den Verkauf von Insekten-Produkten von Essento», sagt Silvio Baselgia, Leiter Frische bei Coop. 

Wer die Insekten verspeisen will, muss nicht selber Hand anlegen. Die Produkte kommen verarbeitet in die Regale. Vorerst allerdings nur in ausgewählten Coop-Filialen in Zürich, Basel, Bern, Winterthur, Lugano, Lausanne und Genf. Wer für die Speise-Insekten nicht in die Stadt pilgern will, kann die Produkte auch bei Coop@home bestellen. 

Zwei Produkte zum Start

Zu kaufen gibt es zwei Insekten-Produkte, die das Schweizer Start-up Essento, ein Pionier für Insekten-Nahrung, zusammen mit Coop entwickelt hat. 

Der Essento Insect Burger besteht neben Mehlwürmern aus Reis, Gemüse und verschiedenen Gewürzen. Laut Coop eignet sich das Plätzchen «bestens zur Zubereitung von Burgern in Brötchen mit Salat, Sprossen und einer feinen Sauce». 

Zweites Produkt sind die Essento Insect Balls. Darin verarbeitet sind Mehlwürmer, Kichererbsen, Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze. «Sie schmecken besonders fein mit frischem Gemüse und einer Joghurtsauce in einem Pita-Brot», schreibt Coop.

«Als Lebensmittel überzeugen Insekten in vielerlei Hinsicht: Sie haben ein hohes kulinarisches Potenzial, ihre Produktion schont Ressourcen, und ihr Nährwertprofil ist hochwertig», sagt Essento-Gründer Christian Bärtsch.

Effizienter Protein-Lieferant

Insekten sind mehr als der nächste Hipster-Food. Sie sind hocheffiziente Protein-Lieferanten. Und solche werden dringend benötigt. Bis 2050 sollen zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. Gemäss Berechnungen des Industriekonzerns Bühler fehlen uns dann jährlich 265 Millionen Tonnen Eiweiss.

In der Theorie spricht vieles dafür, diese Lücke unter anderem mit Insekten zu füllen. Die Krabbeltiere sind sehr genügsam. Für ein Kilo essbare Insektenmasse braucht es bloss zwei Kilo Futter. Beim Rind ist das Verhältnis eins zu acht.

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