Es rummst kräftig im Schweizer Online-Shopping-Markt: Das im Mai 2016 mit viel Tam-Tam als Joint Venture von Coop und Swisscom gegründete Projekt Siroop geht voll an Coop über. «Per 1. Mai 2018 übernimmt Coop von Swisscom das 50-Prozent-Aktienpaket», schreibt Coop in einem Communiqué.
Die Komplett-Übernahme durch Coop ist wohl so zu verstehen, dass die Swisscom nicht mehr länger durchhält, in das erst zwei Jahre alte Projekt zu investieren.
Coop will nicht bekannt geben, wie viel man dafür an Swisscom bezahlt.
Zwar wurden nie offizielle Zahlen dazu bekannt gegeben – es wird jedoch spekuliert, Siroop sei trotz aufwändiger Strukturen und Werbekampagnen nie richtig zum Fliegen gekommen. Einen Anhaltpunkt dafür liefert die vom Beratungsunternehmen Carpathia erstellte Liste der grössten Onlineshops, wo Siroop nicht einmal in den Top 30 auftaucht. Auf Platz eins steht die Migros-Tochter Digitec.
Man plane, Siroop mit dem eigenen Vertriebskanal Microspot (Platz 7 auf der Carpathia-Liste) zusammenzuführen, um so «von Synergien zu profitieren», schreibt Coop weiter. Das ist Fachjargon für Zusammenlegung und – in vielen Fällen – Mitarbeiterabbau. Aktuell arbeiten rund 100 Personen für Microspot in Moosseedorf BE, 180 sind es bei Siroop in Zürich.
Coop antwortet auf eine Anfrage von BLICK: ««Alle Mitarbeitenden erhalten entweder ein Stellenangebot in der neuen Organisation oder ein Alternativ-Jobangebot von Coop oder Swisscom.»
Das heisst wohl auch: Die Siroop-Mitarbeiter müssen zügeln. Aktuell arbeiten sie nämlich noch in einem Swisscom-Gebäude im Zürcher Kreis 4. Dort werden sie nicht mehr lange geduldet sein.
Dass Swisscom und Coop geschäftlich verbunden sind, ist nicht verwunderlich – die beiden Firmen haben denselben Verwaltungsratspräsidenten: Hansueli Loosli (62). (kst)