«Natürlich. Richtig. Gut.» Mit diesem Slogan wirbt Coop für sein Label Naturaplan, mit dem der Detailhandelsriese umwelt- und tiergerecht hergestellte Lebensmittel vermarktet. Dazu arbeitet der Grossverteiler mit BioSuisse zusammen, dem Dachverband der Schweizer Bio-Bauern. Und das seit 25 Jahren. Im April 1993 wurde Naturaplan eingeführt – als erste Bio-Marke im Detailhandel.
Weder Schweizer Qualität noch bio
Grund zu feiern! Dachte sich auch Coop und verteilte am letzten Samstag vor der Filiale St. Annahof an der Zürcher Bahnhofstrasse schöne, knackige Äpfel.
Nur: Die waren weder aus der Schweiz noch bio. Herausgefunden hat das ein hartnäckiger Konsument. Er habe sich über den Gratis-Apfel gefreut, aber er habe auch wissen wollen, ob das nun ein Bio-Apfel aus der Schweiz sei, sagte er gegenüber «20 Minuten». Das erwarte man schliesslich vom Label Naturaplan.
Nachdem ein Coop-Mitarbeiter telefonisch nachgeforscht hatte, stellte sich heraus: Die verteilten Äpfel der Sorte Gala stammten aus Chile – und sie waren nicht einmal bio. «Ein katastrophales Eigentor», findet der Konsument.
Der Schweiz fehlen die Äpfel
Eine Coop-Sprecherin bestätigt den Vorfall und erklärte, es gebe aktuell praktisch keine Bio-Äpfel mehr aus der Schweiz. Grund: Der Rekord-Frost im Frühling 2017. Tatsächlich sind Schweizer Äpfel derzeit rar, die Lage wird sich erst im August entspannen (BLICK berichtete).
Doch sie gibt zu: Im 25-Jahre-Naturaplan-Jubiläumsjahr sei die Aktion mit importierten Äpfeln «sicherlich etwas unglücklich gewählt» worden. (sf)