Mit einem umstrittenen Sponsoring hat Getränkehersteller Rimuss das Glas zum Überlaufen gebracht. Gestern wurde bekannt, dass die Weinkellerei nach mehr als 70 Jahren im Besitz der Familie Rahm verkauft werden soll.
Das Bündner Weinbauunternehmen Davaz mit Sitz in Fläsch GR wird die Firma übernehmen, es hat eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben. Als Grund für den geplanten Besitzerwechsel wird der zunehmend umkämpfte Traubensaft- und Weinmarkt genannt.
Doch es gibt noch einen anderen Grund: Rimuss hat für das Frauenteam des FC Neunkirch zuviel Geld ausgegeben. Und damit für eines der grössten Märchen im aktuellen Schweizer Fussball gesorgt. Die teuer zusammengekaufte Equipe aus der Provinz gewann letztes Jahr sensationell die Schweizer Meisterschaft und den Cup – heute spielt sie in der 2. Liga. Den Champions-League-Platz erbte der FC Zürich.
Es floss offenbar ein hoher sechsstelliger Betrag
Was ist passiert? Rimuss-Finanzchef Beat S., der sich als Sportchef auch jahrelang für den Fussballverein engagierte, hatte offenbar grosse Summen veruntreut. Die abgezweigten Gelder flossen in das Frauenfussball-Team. Aber offenbar erhielt der Verein weit mehr Geld von der Weinkellerei, als beim Getränkehersteller bekannt war, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Es soll sich um einen hohen sechsstelligen Betrag handeln.
Im Frühjahr hat sich Beat S. selbst angezeigt. Das Verfahren gegen ihn ist noch nicht abgeschlossen. (bsh/SDA)
*Name der Redaktion bekannt