Eben noch am Strand im Liegestuhl, ab heute für zehn Tage in der heimischen Wohnung in Quarantäne. So ergeht es Hunderten Ferienrückkehrern, die gestern am Flughafen Zürich gelandet sind.
Eine von ihnen ist die Aargauerin Lea Strebel (19). Sie hatte gerade doppeltes Pech. Eigentlich wollte sie für drei Monate nach Kanada reisen, um ihr Englisch aufzufrischen. Coronabedingt ging das nicht. Also buchte sie einen dreiwöchigen Sprachaufenthalt auf Malta.
Englisch lernen auf dem Sofa
Doch auch den musste sie frühzeitig abbrechen. Auch Malta steht seit kurzem auf der Coronaliste des BAG. «Ich bin extra früher zurückgekommen, damit ich nach der Quarantäne pünktlich mit meinem Studium an der Pädagogischen Hochschule beginnen kann. Englisch lerne ich die nächsten zehn Tage nun halt zu Hause auf dem Sofa», sagt sie zu BLICK.
Auch Hanspeter Lienhardt (62) ist nicht erfreut, dass er nun in Quarantäne muss. «Ich war auf meinem Boot vor der Insel Gozo in Malta. Die hatten erst fünf Corona-Fälle», sagt er. «Ich verstehe nicht, dass Malta auf die Quarantäneliste gekommen ist.» Lienhardt will eigentlich nur eines: schnellstmöglich zurück in die Philippinen reisen, wo er lebt. «Die zehn Tage Quarantäne machen mir einen Strich durch die Rechnung», sagt er.
«Gilt das auch für uns Deutsche?»
Hektisch wird es, als Melanie Morathi (26) und Sabrina Ciuffreda (25) von BLICK erfahren, dass Reisende aus Malta in Quarantäne müssen. «Gilt das auch für uns Deutsche? Können wir überhaupt nach Deutschland einreisen?», fragt Morathi. «Lass uns beim Gesundheitsamt anrufen», meint Ciuffreda und sucht auf Google nach einer Telefonnummer.
Julian Schweizer (26) aus Bern und seine Freundin Judit (24) steigen aus der Maschine aus Barcelona. «Würde Judits Familie nicht in Barcelona leben, hätten wir in der Schweiz Ferien gemacht», sagt Schweizer. Immerhin: «Ich kann von zu Hause aus arbeiten. Wir können uns also gut an die Quarantäneregeln halten», sagt er. Bevor sie sich isolieren, geht es aber erst noch mit dem ÖV nach Bern. «Wir fahren jetzt mit dem Zug in die Quarantäne. Natürlich mit Maske.»