Die Zeiten, in denen man Bahntickets ausschliesslich am Schalter kaufte, sind längst vorbei. Digitale Fahrkarten haben die Papp-Billette abgelöst. Auch bei den SBB. Deren Kunden können seit neuem mit der Handy-App Twint bezahlen. Schnell, einfach und flexibel – für viele Passagiere ist diese Bezahlmöglichkeit eine Vereinfachung. Aber nicht für alle.
Wie BLICK-Recherchen zeigen, macht Twint Probleme. So geschehen am 29. Oktober, als Steven H.* (18) seine Fahrkarte in der SBB-App mit Twint bezahlte. Doch das ging gehörig in die Hose: Obwohl H. gezahlt hat, erschien das gekaufte Ticket nicht auf dem Display.
«In 5 Prozent klappt es nicht»
Wie er erzählt, sei er im guten Glauben in den Zug eingestiegen. Dort der Schock: 100 Franken Zuschlag – wegen Schwarzfahrens! «Ich konnte dem Kondukteur mit meinen Bankdaten sogar beweisen, dass ich den Betrag bezahlt hatte», so H. Trotzdem habe dieser kein Erbarmen gehabt.
Das konnte der junge Mann nicht auf sich sitzenlassen. Also suchte er einen SBB-Schalter auf. Aber auch dort hatte man kein Gehör für ihn. Man verwies ihn an eine Telefonnummer. Die Erklärung der Hotline: Zu 95 Prozent klappts mit Twint – und zu 5 Prozent halt nicht. Und eine Entschädigung für Hofer? Fehlanzeige.
Twint kennt das Problem
SBB-Sprecher Daniele Pallecchi widerspricht dem vehement. «Wir haben kein systematisches Problem mit Twint», betont er auf Nachfrage. Und weiter: «Uns sind Einzelfälle bekannt – aber es sind sicher nicht 5 Prozent.» Für weitere Auskünfte müsse man sich direkt an Twint wenden.
Dort hat man Kenntnis von den Probleme beim Twint-Zahlen in der SBB-App. «In einigen wenigen Fällen unter 3 Prozent tritt das Problem auf», so Twint-Sprecher Victor Schmid. Das gelte aber nur für die Zahlungen mit den SBB – ansonsten funktioniere Twint reibungslos. Schmid: «Irgendwo zwischen der Bank und den SBB bleibt das Geld stecken. Wir arbeiten aber mit Hochdruck daran, herauszufinden, wo der Grund für das Problem liegt.»
SBB streben «vernünftige Lösungen» an
Die Bundesbahnen stellen aber auch klar: Sie seien bei jedem Vorfall daran interessiert, mit den betroffenen Kunden eine «vernünftige» Lösung zu finden. Im Fall von Steven H. haben die SBB so von der ursprünglichen Busse 46 Franken erlassen.
* Name geändert
BLICK-Leser Franz Peller* hatte ebenfalls ein Twint-Problem. Vergangene Woche Donnerstag löste er um 13.58 Uhr ein Ticket über die SBB-App von Zürich nach Bern – und zahlte mit Twint – der Zug fuhr um 14.06 Uhr ab. «Die Zahlung wurde zwar verbucht, aber ich habe kein Ticket erhalten. Weder in der SBB-App, noch in meinem E-Mail-Postfach», erklärt er.
Bevor der Zug abfuhr, schilderte er das Problem einer Zugbegleiterin und zeigte ihr die geleistete Zahlung auf seinem Handy. «Nur weil die Dame so kulant war, durfte ich mitfahren», erklärt er. Nun eine Woche später die Überraschung – Twint annullierte die Zahlung von 31,20 Franken. Peller kann sich die Schadenfreude nicht verkneifen. «Zuerst habe ich mich geärgert – nun profitiere ich vom SBB-Twint-Chaos.»
*Name geändert
BLICK-Leser Franz Peller* hatte ebenfalls ein Twint-Problem. Vergangene Woche Donnerstag löste er um 13.58 Uhr ein Ticket über die SBB-App von Zürich nach Bern – und zahlte mit Twint – der Zug fuhr um 14.06 Uhr ab. «Die Zahlung wurde zwar verbucht, aber ich habe kein Ticket erhalten. Weder in der SBB-App, noch in meinem E-Mail-Postfach», erklärt er.
Bevor der Zug abfuhr, schilderte er das Problem einer Zugbegleiterin und zeigte ihr die geleistete Zahlung auf seinem Handy. «Nur weil die Dame so kulant war, durfte ich mitfahren», erklärt er. Nun eine Woche später die Überraschung – Twint annullierte die Zahlung von 31,20 Franken. Peller kann sich die Schadenfreude nicht verkneifen. «Zuerst habe ich mich geärgert – nun profitiere ich vom SBB-Twint-Chaos.»
*Name geändert
Was tun bei Scherereien mit Twint? Sprecher Victor Schmid hat Antworten. Er versichert: Das Geld, das dem Kunden von seinem Twint-Konto abgebucht worden ist, wird automatisch nach einer Woche rückvergütet. Das passiert aber nur, wenn kein Kauf zustande gekommen ist – und entsprechend keine Bestätigung für ein E-Ticket erfolgt ist. Passiert das nicht, soll sich der Betroffene bei seiner Bank oder direkt bei Twint melden.
Die SBB rät ihren Kunden, die Probleme mit Ticketkäufen haben, folgendes: Erscheint nach dem Kauf keine Bestätigung und kein Ticket, ist kein Kauf zustande gekommen. Wird man dann im Zug erwischt, soll man sich bei der Stelle melden, die auf dem Zuschlagsformular genannt ist.
Was tun bei Scherereien mit Twint? Sprecher Victor Schmid hat Antworten. Er versichert: Das Geld, das dem Kunden von seinem Twint-Konto abgebucht worden ist, wird automatisch nach einer Woche rückvergütet. Das passiert aber nur, wenn kein Kauf zustande gekommen ist – und entsprechend keine Bestätigung für ein E-Ticket erfolgt ist. Passiert das nicht, soll sich der Betroffene bei seiner Bank oder direkt bei Twint melden.
Die SBB rät ihren Kunden, die Probleme mit Ticketkäufen haben, folgendes: Erscheint nach dem Kauf keine Bestätigung und kein Ticket, ist kein Kauf zustande gekommen. Wird man dann im Zug erwischt, soll man sich bei der Stelle melden, die auf dem Zuschlagsformular genannt ist.