Im Supermarkt lassen Konsumenten vor allem eines liegen – nämlich Geld. Aber was die wenigsten wissen: Die Ladenkasse ist heute nicht nur eine Bezahlstation für den Einkauf, sondern zunehmend auch ein Bancomat für den Bargeldbezug.
Beispielsweise können sich Inhaber einer Maestro-Karte der Migros-Bank per sofort an der Kasse des Discounters Denner (inkl. Satelliten) gebührenfrei Bargeld holen. Nicht nur die 820'000 Kunden der Migros-Banktochter kommen zum Zug.
Immer mehr Läden offen für Bargeldbezug
Der Discounter mit seinen rund 800 Standorten schweizweit ist neu auch für Inhaber der Postfinance-Card ein Bancomat. Das bestätigt Denner-Sprecher Thomas Kaderli dem BLICK. Auch in den Coop Pronto Shops können die 2,9 Millionen Inhaber des gelben Debitkärtlis seit August 2017 kostenlos Bargeld beziehen, sagt Postfinance-Sprecher Johannes Möri.
In Spar-Läden, im Warenhaus Manor, bei den SBB und in der Migros sei der gebührenfreie Bezug von Bargeld schon seit längerem möglich. Bei der Migros beträgt die Bezugslimite für Inhaber der Migros-Bank-Karte und Postfinance-Card «in der Regel 1000 Franken pro Tag und Transaktion» oder tiefer gemäss Kontostand, heisst es auf Anfrage.
BLICK testete den Bargeldbezug bei Denner: Der Kunde teilt dem Personal an der Supermarktkasse den gewünschten Betrag mit. «1000 Franken?», fragt der Verkäufer. «Das ist nicht möglich.» Beim Discounter beträgt die Limite 500 Franken. «Dann 300 Franken, bitte.»
Anschliessend führt der Kunde die Maestro- oder Postcard ins Zahlterminal ein und bestätigt mit dem Pin-Code. Die Kasse öffnet sich ...
Weiterer Vorteil des Bargeldbezugs im Laden gegenüber dem Bancomaten: Man kann sagen, in welcher Stückelung man die Noten wünscht. Und man spart sich zusätzlich Weg und Zeit für den Gang zum Geldautomaten.
Bei Denner stellt sich letztlich die Frage, ob der Discounter nun seine Bargeld-Bestände in den Kassen hochfahren muss. Und somit stärker in den Fokus von Tankstellen-Räubern und Co. gerät.
«Nein, der Bargeldbestand wird deshalb nicht angehoben. Die Bezüge können mit den aktuellen Beständen gedeckt werden», sagt Sprecher Kaderli.