«Der Bundesrat fordert dazu auf, die Dienste zurückhalten zu nutzen»
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Möglicher Homeoffice-Engpass:«Der Bundesrat fordert dazu auf, die Dienste zurückhalten zu nutzen»

Bakom will Internet für Homeoffice freihalten
«Der Bundesrat fordert dazu auf, die Dienste zurückhaltend zu nutzen»

Um Kapazitäten für Homeoffice freizuhalten, kann das Bakom datenintensive Dienste wie Netflix abstellen. So weit ist es noch nicht – aber die Bundespräsidentin ruft heute zur Mässigung auf.
Publiziert: 17.03.2020 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2020 um 11:55 Uhr
Setzt auch im Netz auf Solidarität: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.
Foto: Keystone
Thomas Benkö

Wegen des Coronavirus sitzen viele zu Hause – und vertreiben sich die Zeit auch mit Serien und Filmen auf Netflix. Doch wie lange noch?

Letzten Freitag berichtet der «Tages-Anzeiger», dass das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) datenintensive Streamingdienste wie Netflix limitieren oder abstellen könnte.

So blieben mehr Kapazitäten für Leute im Homeoffice übrig, die nun zu Hause Videokonferenzen abhalten oder grosse Datenmengen verschicken müssen.

Heute Dienstag machte dann plötzlich das Gerücht unter Techinsidern die Runde, dass schon am Freitag Schluss mit Netflix & Co. sein könnte.

Darauf heisst es beim Bakom: «Es gab weder heute noch zu einem anderen Zeitpunkt ein Treffen zwischen dem Bakom und Vertretern der Telekommunikationsbranche bezüglich einer Nutzungsbeschränkung von Netflix oder anderen Streamingdiensten. Auch ist die Behauptung, die Nutzung dieser Dienste werde demnächst eingeschränkt, nicht korrekt.»

Antwort aus dem Departement Sommaruga

Allerdings ergänzt das Bakom nach Rücksprache mit dem Generalsekretariat des UVEK wie folgt: «Der Bundesrat fordert dazu auf, die Dienste zurückhaltend zu nutzen, wozu insbesondere datenintensive Dienste wie die Übertragung von Videodateien gehören. So bleiben genügend Ressourcen für die wichtigen Dienste frei.»

Und weiter heisst es aus dem Departement von Bundespräsidentin Simonetta Sommarua: «Sollten gravierende Engpässe entstehen, habe der Bund die Möglichkeit, nicht versorgungsrelevante Dienste einzuschränken oder zu blockieren (Art 48 Abs.1 FMG)».

Wie also schon bei den Corona-Massnahmen im realen Leben zählt die Landesregierung also auf die Solidarität der Bevölkerung.

«Homeoffice im tiefen einstelligen Prozentbereich»

Doch frisst Homeoffice wirklich so viele Kapazität auf der Datenleitung? Swisscom verneint: «Aktuell sehen wir noch genügend Kapazität in der Daten-Netz-Infrastruktur», sagt Mediensprecherin Sabrina Hubacher. «Zudem sehen wir kaum eine Änderung zur üblichen Auslastung. Denn: Homeoffice-Anwendungen benötigen in Vergleich zu Streaming-Anwendungen wie Swisscom TV und Netflix nur einen kleinen Anteil des Gesamtverkehrs, im tiefen einstelligen Prozentbereich der ganzen Netzlast.»

Wo es dagegen eine erhöhte Auslastung gibt, ist auf dem Mobilnetz – und zwar wegen Anrufen vom Handy- aufs Festnetz. «Die Menschen telefonieren deutlich mehr als üblich», sagt Hubacher. Deshalb sei es am Montag und Dienstag vorgekommen, dass der Anrufaufbau nicht prompt erfolgte.

Corona-Zückerchen von UPC

Mehr Internet-Kapazität stellt übrigens die Kabelnetzbetreiberin UPC zur Verfügung. So werden während der Zeit des Notstands Kunden mit langsamen Internet-Abos auf mindestens 100 Megabit/s upgegraded – und zwar kostenlos. Laut UPC profitieren rund 165'000 Kunden von diesem Spezialangebot.

Anm. d. Red: Dieser Artikel wurde mit einer Antwort des Bakom im fünften Abschnitt ergänzt.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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