Der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler schlägt eine Fusion mit dem französischen Konkurrenten Renault vor. Bei einem Zusammenschluss würde einer der grössten Autokonzerne der Welt entstehen und die Marktführer Volkswagen und Toyota herausfordern. Fiat Chrysler schlägt eine Fusion zu gleichen Teilen der Unternehmen als einen 50/50-Zusammenschluss vor.
Renault hat Interesse für das Fusionsangebot des italienisch-amerikanischen Konkurrenten Fiat Chrysler signalisiert. Der Verwaltungsrat werde die Möglichkeit einer solchen Annäherung untersuchen, teilte das Topgremium von Renault am Montag in Boulogne-Billancourt bei Paris mit. In einer Mitteilung war mit Blick auf das Fusionsangebot von einem «freundschaftlichen Vorschlag» die Rede. Ein Zeitplan für die Gespräche wurde nicht genannt.
Gewerkschaften machen Druck
Bei einem Zusammenschluss würde einer der grössten Autokonzerne der Welt entstehen und die Marktführer Volkswagen und Toyota herausfordern. Zusammen haben Renault und Fiat einen Marktwert von 32,6 Milliarden Euro.
Die Gewerkschaft CGT macht Druck. Sie fordert, dass der Staat eine Mehrheit an Renault behält, die es erlaubt, die Interessen Frankreichs wahrzunehmen. Das schreiben verschiedene französische Medien. Mike Manley (55), CEO von Fiat Chrysler, geht davon aus, dass man über ein Jahr brauche, um die Fusion unter Dach und Fach zu bringen.
Globaler Autohersteller
«Der vorgeschlagene Zusammenschluss würde einen globalen Autohersteller schaffen, herausragend in Bezug auf Umsatz, Volumen, Rentabilität und Technologie sowie von Vorteil für die Anteilseigner der Unternehmen», so Fiat Chrysler weiter. Es habe bereits Gespräche zwischen beiden Unternehmen gegeben, um Produkte und Regionen für eine Zusammenarbeit zu identifizieren.
Der französische Hersteller Renault ist seit langem mit den japanischen Autobauern Nissan und Mitsubishi in einer Allianz verbunden. Zusammen verkauften sie im vergangenen Jahr 10,76 Millionen Fahrzeuge. Mit dem US-italienischen Autoriesen FCA kämen die Hersteller auf mehr als 15 Millionen. Sie würden damit deutlich Volkswagen (10.83 Millionen) überholen.
FCA führt unter anderen die Marken Alfa Romeo, Fiat, Chrysler, Dodge, Jeep oder Maserati. Der Konzern hat nach eigenen Angaben rund 199'000 Beschäftige. (zas/pbe)