Eigentlich logisch, bevorzugen Schweizer inländisches Fleisch: Die Transportwege sind kurz, die Tierschutzstandards hoch.
Nur: Swissness geht nicht immer. Serrano-Schinken darf etwa nur so bezeichnet werden, wenn er aus gewissen spanischen Bergregionen kommt.
Coop träumte von einem Serrano-Schinken aus hiesigem Fleisch. Und karrte darum während einer Testphase Schweizer Fleisch nach Spanien, um es zu verarbeiten und dann wieder zu importieren. «Mit der Veredelung können wir unseren Kunden einen Serrano-Schinken anbieten mit Fleisch aus tierfreundlicher Haltung nach Naturafarm-Standard», sagt Sprecherin Andrea Bergmann.
Fleisch wird oft importiert
Das kam nicht an. In den sozialen Netzwerken wurde die Export-Import-Aktion bestenfalls als «Spinnerei» und «ökologischen Unsinn» bezeichnet.
Coop hat das Projekt abgeblasen. «Der Test wird nicht wiederholt, weil wir festgestellt haben, dass unsere Kunden bei ausländischen Spezialitäten den ökologischen Aspekt höher bewerten als die tierfreundliche Haltung in der Schweiz», sagt Bergmann.
Für Umweltschützer kein Grund zum Jubeln. Serrano-Schinken wird zwar in Spanien veredelt, das Fleisch stammt aber oft aus Frankreich, Deutschland oder Ungarn. Der Transport-Wahnsinn geht also weiter. Nur nicht von der Schweiz aus.