Foto: Montage BLICK

Auch mehrere BLICK-Leser von Phishing-Attacken betroffen
Revolut-Kunden mit diesem SMS reingelegt

Desaster bei der Smartphone-Bank Revolut. BLICK-Leser berichten von Phishing-Attacken. Konten wurden geplündert.
Publiziert: 22.08.2019 um 18:18 Uhr
|
Aktualisiert: 23.08.2019 um 13:10 Uhr
1/7
Die britische Smartphone-Bank Revolut sorgt derzeit für Nervosität bei ihren Kunden.
Foto: Zvg
Sven Zaugg

Die britische Smatphone-Bank Revolut sorgt derzeit für Nervosität bei ihren Kunden. Auslöser war ein Betrugsfall, den der «Tages-Anzeiger» am Mittwoch publik machte. Einem Schweizer Kunden der Digital-Bank wurde innert Minuten die Riesensumme von 30'000 Franken gestohlen. Offenbar gelang es Cyberkriminellen, Zugang zu seinem Revolut-Account zu erlangen.

Daraufhin meldeten sich BLICK-Leser, die Ähnliches erlebt haben. Demnach versuchen Hacker bereits seit Monaten mit Phishing-Attacken, die Konten von Revolut-Kunden zu plündern. «Ich habe vor einigen Tagen ein erstaunlich gut gefälschtes SMS von Revolut erhalten», schreibt ein BLICK-Leser. Er wurde aufgefordert, sein Konto bei Revolut mit Handynummer und Pin-Code zu bestätigen. Doch der BLICK-Leser roch den Braten. Mit einem Klick auf den Link, hätte er den Hackern Tür und Tor geöffnet zu seinem Ersparten.

Täuschend echte Adresse

Gleiches Bild bei anderen Lesern: Auch sie erhielten ein gefälschtes SMS von Revolut – fast niemand fiel aber darauf herein. Nicht so Enrico Paganini*. Er wurde Opfer der Phishing-Attacke. «Ich bekam auf dem gleichen SMS-Kanal, wo mir Revolut auch den sechsstelligen Zugangscode schickt, ein SMS mit der Bitte, dass ich mein Konto bei Revolut verifizieren soll», sagt Paganini.

Die Internetadresse von Revolut in der Nachricht sah laut Paganini täuschend echt aus. Nur ein kleiner Punkt unter dem Namen der Smartphone-Bank habe sich von der originalen Adresse unterschieden. «Nichtsahnend habe ich auf auf den Revolut-Link geklickt und mich mit meinem Code verifiziert», sagt Paganini. Die Folge: Hacker erhielten Zugang zum Konto des BLICK-Lesers.

Das war am 2. Juli. Am 5. Juli erhielt er einen Nachricht von Revolut mit der Frage, ob er, Paganini, in nur einem Tag über drei Transaktionen getätigt habe. Offenbar hatten Unbekannte am 5. Juli in mehreren Tranchen tausende Franken abgeschöpft. Paganini beschied Revolut, dass er womöglich Opfer einer Phishing-Attacke geworden sei. Dann begann eine langwierige und schwierige Kommunikation mit der Bank.

Niemand ist zuständig

Das Geld hat Paganini noch immer nicht. «Seit Wochen chatte ich fast täglich mit Revolut», sagt Paganini. Passiert sei nichts. Zwischenzeitlich stand Paganini nach eigenen Angaben mit über einem Dutzend Revolut-Mitarbeitern in Kontakt.

«Weil man nur schriftlich mit der Bank chatten kann, geht alles viel langsamer», kritisiert der BLICK-Leser. «Man entschuldigt sich und leitet mich dann an das verantwortliche Team weiter.» Doch nichts geschehe.

Paganini selbst sagt von sich, dass er bis vor kurzem noch «voll begeistert» gewesen sei von Revolut. «In der Zwischenzeit ist mein Vertrauen aber auf den Nullpunkt gesunken.»

Revolut habe schnell reagiert, sagt eine Sprecherin auf Anfrage, indem Konten gesperrt und Alarme versendet worden seien. Dennoch habe eine «beschränkte Zahl» an Kunden Geld verloren. Revolut werde diesen Kunden ihr Geld zurückerstatten.

* Name geändert

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.