Geschäfte mit den Chinesen sind nicht nur lukrativ. Einerseits wachsen die Vermögen im Milliardenmarkt so schnell wie nirgends sonst auf dem Planeten und sind darum eine potenzielle Goldgrube für Banken. Die UBS gilt als jene internationale Bank, die da am weitesten ist.
Andererseits weiss man bei diesem Regime oft nicht so recht, woran man ist.
Neustes Beispiel: Eine UBS-Kundenberaterin ist in Peking festgesetzt worden. Das schreibt das Wirtschaftsportal «Bloomberg» mit Verweis auf Insider. Wer die Angestellte ist, weiss man nicht. Bloss, dass sie normalerweise von Singapur aus arbeitet. Und, dass sie im Wealth Management tätig ist.
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Die UBS hat nach der Festsetzung eine Reisewarnung an ihre Vermögensverwalter herausgegeben und bittet sie, im Moment nicht nach China zu reisen. Für die Leute der chinesischen Investmentbank UBS Securities, an der die Paradeplatz-Bank zu rund einem Viertel beteiligt ist, gilt das dagegen nicht.
Neben der UBS hat auch die Bank Julius Bär eine Reisesperre für ihre Kundenberater ausgesprochen. Weder die UBS noch Julius Bär wollten gegenüber BLICK einen Kommentar zum Thema abgeben. Die Credit Suisse hat hingegen keine Reisewarnung ausgesprochen.
Korruption, Offshore-Geschäfte?
Wie heiss ist das Ganze?
Das ist noch unklar. Es ist noch nicht offiziell bekannt, warum die Frau festgesetzt wurde.
«Bloomberg» erwähnt die Anti-Korruptions-Welle in China. «Die Regierung konzentriert sich dabei wie ein Laserstrahl auf den Finanzsektor», sagt Scott Kennedy, China-Experte am Center for Strategic and International Studies in der US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das Finanzportal «Finews» schreibt dagegen davon, dass die Bankerin verbotene Offshore-Geschäfte angeboten haben soll.
Update vom Montag, 22.10. 2018: Gestützt auf verschiedene Medien stand in einer früheren Version dieses Artikels, die UBS-Mitarbeiterin sei verhaftet worden. Dies stimmt so offensichtlich nicht, wie BLICK erfahren hat. Die Frau wurde bloss festgesetzt und darf das Land nicht verlassen.