Atomenergie
Erneuerte Verzögerung bei Wiederinbetriebnahme von AKW Benau 1

Die Wiederinbetriebnahme von Block 1 des AKW Beznau im Kanton Aargau verzögert sich erneut. Der Energiekonzern Axpo geht davon aus, dass der seit zweieinhalb Jahren abgeschaltete Block Ende Februar 2018 hochgefahren werden kann.
Publiziert: 28.09.2017 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:05 Uhr
Während der Block 1 des AKW Beznau im Kanton Aargau noch länger vom Netz bleibt, ist der Block 2 nach der Jahresrevision in der Nacht auf Donnerstag wieder hochgefahren worden.
Foto: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Grund für die Verzögerung seien zusätzliche umfangreiche Materialuntersuchungen, die von der Atomaufsichtsbehörde ENSI für die Gewährung der Wiederanfahrbewilligung gefordert würden, teilte die Axpo am Donnerstag mit. Im Juni hatte der Energiekonzern den kommenden 31. Oktober als Planungs- und Zieltermin genannt.

Die Axpo gibt sich trotz der erneuten Verzögerung überzeugt, dass keine sicherheitstechnischen Vorbehalte gegenüber dem Weiterbetrieb der Anlage bestünden. Alle bisher durchgeführten Untersuchungen und Analysen hätten dies wiederholt bestätigt.

Seit 2015 abgeschaltet

Beznau 1, einer der ältesten kommerziellen Reaktoren der Welt, ist seit März 2015 vom Netz. Im Sommer des gleichen Jahres wurden am Reaktordruckbehälter rund 925 Materialfehler entdeckt.

Es sind fehlerhafte Materialstellen von einer Grösse von 5 bis 6 Millimetern. Gemäss Abklärungen der Axpo sind diese Materialfehler nicht während des Betriebs des Reaktors entstanden, sondern bei der Schmiedung des Druckbehälters 1965 in Frankreich.

Der Block 2 des AKW Beznau ging in der Nacht auf Donnerstag nach der Jahresrevision wieder ans Netz. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) hatte zuvor grünes Licht gegeben.

Bei der Jahresrevision wurden gemäss ENSI neben Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten diverse Prüfungen am Reaktordruckbehälter sowie Wiederholungsprüfungen an Komponenten, Armaturen und Systemen durchgeführt.

Keine sicherheitstechnischen Probleme bei Ultraschallprüfungen festgestellt

Am Reaktordruckbehälter, an dessen Deckel, Rohrdurchführungen und anliegenden Stutzen seien Ultraschallprüfungen vorgenommen worden. Die Prüfungen hätten keine Befunde ergeben, die einem sicheren Weiterbetrieb entgegenstehen würden, hält das ENSI fest.

Für die Revisionsarbeiten waren alle Brennelemente aus dem Reaktor entladen worden. Aufgrund der gemessenen Aktivitätswerte während des vergangenen Zyklus' und beim Abfahren der Anlage konnten gemäss ENSI Brennelementdefekte ausgeschlossen werden.

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