Was die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann, können die Chinesen schon lange. Die Nationalbank im Reich der Mitte schickt Schockwellen durch die Weltwirtschaft. Heute hat sie am zweiten Tag nacheinander die chinesische Währung Renminbi gegenüber dem Dollar um 1,9 Prozent abgewertet. Und es ist möglich, dass sie es morgen ein weiteres Mal tut. Eine Pressekonferenz ist schon angekündigt.
Dazu muss man wissen: Die Chinesen binden ihre Währung fix an den Dollar, ähnlich wie die SNB vor dem Frankenschock eine Untergrenze zum Euro hatte.
Nun aber ist die chinesische Volkswirtschaft in der Bedrouille. Die Börsen sind im Juli abgestürzt. Die Exportzahlen sind gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Die zweitgrösste Volkswirtschaft hinter den USA braucht dringend Wachstumsimpulse.
Ängste an den Börsen weltweit
Und die will sie offenbar über eine billigere Währung generieren. Es ist klar: Wenn der Renminbi weniger wert ist, stützt das die Exportindustrie. Im Gegensatz dazu werden die Importe teurer. Die Chinesen können sich weniger leisten.
Genau das löst an den Märkten weltweit Ängste aus. Wenn die Chinesen weniger konsumieren, verlieren viele Firmen einen enorm wichtigen Absatzmarkt. Der Schweizer Börsenmarktindex SMI jedenfalls brach um 2,6 Prozent ein. Der deutsche Dax um 3,3 Prozent. Der Nasdaq in den USA um 1,3 Prozent.
China ist derzeit eines der grössten Risiken für die Weltwirtschaft. Die chinesische Regierung will ihrem Land offenbar von oben herab mit einer billigen Währung Wachstum verordnen.
«Sie zerstören uns», kritisierte US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump das Vorgehen. Die deutsche Wirtschaft reagierte dagegen gelassen und der Internationale Währungsfonds lobte die Chinesen. (kaz/sda)