«Wir haben alles versucht, den Standort zu behalten»
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Manor-CEO Gilg im Interview:«Wir haben alles versucht, den Standort zu behalten»

Angebot von 535 Millionen Franken an Swiss Life
Manor wollte Haus an Bahnhofstrasse kaufen – vergebens!

Knall an der Zürcher Prachtseinkaufstrasse - das Manor-Warenhaus schliesst im Januar 2020 seine Türen.
Publiziert: 23.09.2019 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2020 um 09:17 Uhr
  • Vorausgegangen ist der Schliessung ein jahrelanger Streit mit Hausbesitzerin Swiss Life um höhere Mieten.
  • 500 Mitarbeiter sind betroffen – vielen droht die Kündigung.
  • Manor wollte Swiss Life das Haus für 535 Mio. Fr. abkaufen - vergebens!
  • Ein Plan B für eine alternativen Zürcher Standort fehlt bislang.
  • Swiss Life sagt: «Es ist nicht unsere Aufgabe, Unternehmen zu subventionieren.»
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Schon Ende Januar macht das Warenhaus Manor an der Zürcher Bahnhofstrasse dicht.
Fabio Giger und Julia Fritsche

Das Warenhaus Manor wird seinen Standort an der Bahnhofstrasse in Zürich schliessen. Bei den rechtlichen Auseinandersetzungen mit der Vermieterin Swiss Life zog Manor den Kürzeren. Betroffen von der Schliessung sind 290 eigene und 190 Mitarbeiter eingemieteter Firmen. Das teilte das Unternehmen in einer Medienmitteilung mit. Schon Ende Januar schliessen die Türen für immer. Rund 500 Mitarbeiter stehen also vor einer ungewissen Zukunft.

«Das ist ein schwarzer Tag für Manor und für unsere Mitarbeitenden in Zürich, die trotz jahrelanger Unsicherheit mit enormer Leidenschaft Tag für Tag ihr Bestes für unsere Kundinnen und Kunden geben», lässt Manor-Chef Jérôme Gilg via Communiqué verlauten.

Bedauern äussert auch die Interessensgemeinschaft Manor Bahnhofstrasse. «Dass Manor ihr Warenhaus nun trotz aller Bemühungen schliessen muss, ist ein Stich mitten ins Herz der Zürcher Innenstadt», so die Geschäftsführerin Esther Girsberger in einer Mitteilung. Die Schliessung mache die Bahnhofstrasse ärmer – «an Tradition, Geschäftsdurchmischung, Passantenaufkommen und damit auch an Anziehungskraft.»

Das sagen die Manor-Verantwortlichen
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Standort-Schliessung:Das sagen die Manor-Verantwortlichen

Kaufofferte abgelehnt

Über Jahre hätte Manor für den Erhalt der Filiale gekämpft und über die Verlängerung der Miete verhandelt, heisst es in der Mitteilung des Unternehmens. Das Unternehmen habe der Vermieterin zuletzt auch ein Kaufangebot gemacht. Dies nach eigenen Angaben zu einem marktgerechten Preis. Leider sei die Offerte abgelehnt worden. Manor will nun die intensive Suche nach einem neuen Standort fortsetzen.

Vielleicht muss das Warenhaus gar nicht weit suchen. Nur rund 100 Meter vom Standort entfernt, liegt nämlich ein Globus. Von dieser Kette will sich die Migros trennen, wie der orange Riese vor einigen Monaten bekannt gab. Kommt der Verkauf zustande, dann könnte Manor bei der Pestalozzi-Wiese vielleicht ein neues Zuhause finden.

Einstellungsstopp bei anderen Filialen

Die Schliessung der Zürcher Flaggschiff-Filiale hat Folgen für die weiteren Manor-Häuser. Damit möglichst viele Mitarbeiter intern weiterbeschäftigt werden könnten, so Manor, gelte in den 16 umliegenden Warenhäusern bis auf Weiteres ein Einstellungsstopp.

Der Streit zwischen Manor und Vermieterin Swiss Life hat sich über Jahre hinweggezogen. Die beiden Parteien und ihr Mietzwist beschäftigten auch die Gerichte.

Swiss Life will Manor raus haben. Der Eigentümer will das Gebäude sanieren und dann in Teilen als Läden und Büros vermieten. Das soll mit 19 Millionen Franken Mieteinnahmen deutlich erträglicher sein als die Vermietung an einen einzelnen Mieter.

Apple ging schon

Gegen den Auszug wehrte sich Manor lange. Einen Teilsieg verbuchte das Warenhaus im November 2018. Das Obergericht hat damals entschieden, dass Swiss Life der Mieterin eine neue Offerte für die Fortsetzung des Mietverhältnisses unterbreiten muss.

Der Mietstreit hatte auch Folgen für Apple. Der riesige Laden des iPhone-Konzerns in Zürich hat überraschend die Bahnhofstrasse verlassen. Der Top-Standort wurde per Ende August geschlossen. Offenbar nicht ganz freiwillig. Der Apple-Store war nämlich zwischen zwei Swiss-Life-Gebäuden eingemietet. (jfr)

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