Die Dubler-«Mohrenköpfe» bleiben im Sortiment von Volg. Das hat Volg entschieden. Die Süssigkeit des Aargauer Unternehmens werde weiterhin verkauft.
Die Migros hat die klebrige Süssigkeit aus dem Sortiment genommen, weil der Name als rassistisch empfunden werden könnte. Auch Volg prüfte diesen Schritt. Hält aber zu den Mohrenköpfen von Dubler.
«Es ist aber unverhältnismässig, ein bewährtes und qualitativ hochstehendes Schweizer Traditionsprodukt zum jetzigen Zeitpunkt aus dem Sortiment zu nehmen», sagt eine Mediensprecherin zu «20 Minuten».
«Das tut mir nicht weh»
Mohrenkopf-Chef Robert Dubler (72) macht sich trotz der Kündigung der Migros um sein Geschäft keine ernsthaften Sorgen. «Auch wenn alle Händler kündigen, tut mir das nicht weh», sagt der Chef des Traditionsunternehmens aus Waltenschwil AG zu BLICK. «Ich mache 50 Prozent meines Umsatzes daheim», sagt er.
Das sei genug. Ausserdem habe der Direktverkauf auch Vorteile. So könne er kontrollieren, ob seine Mohrenköpfe gut gelagert sind und so die perfekte Frische behalten. Sein Geschäfts-Motto: «Weniger ist besser, und weniger und besser ist noch besser.»
«Namensänderung wäre heuchlerisch»
Das Problem sei nicht der Name, sondern unsere Gesellschaft. «Etwas verändern und Gutes tun bedeutet, dass man den Kontinent Afrika fairer behandelt. Aber dazu sind die Menschen nicht bereit, das würde ja etwas kosten», so der Produzent. «Den Namen zu ändern kostet nichts und ist viel einfacher.»
Deshalb will er den Namen seiner Mohrenköpfe, die aus gezuckertem Eiweiss und einer Schokoladen-Hülle bestehen, weiter beibehalten. Eine Änderung wäre heuchlerisch. «Ich bin nicht bereit, den Namen zu wechseln, nur damit ein paar Leute besser schlafen können.»
Kunden kaufen aus Solidarität ein
Neben viel Kritik erhält Dubler aber auch Unterstützung. Beim Fabrikladen in Waltenschwil AG bildete sich zeitweise sogar eine Schlange. Viele Menschen gingen dort aus Solidarität einkaufen – dabei kauften sie die Süssigkeit in Massen ein. Offenbar gab es so viele Leute, dass zeitweise die Polizei vor Ort war, um den Verkehr zu regeln.