Am Hauptsitz ist Feuer unterm Dach
Migros baut 100 Jobs in der IT ab

Seit Sommer ist bekannt: 290 Vollzeitstellen fallen am Migros-Konzernsitz in Zürich weg, weil der orange Riese seine Organisation strafft. Jetzt kommt erstmals raus, wie stark es die Migros-IT trifft.
Publiziert: 26.10.2018 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2018 um 23:11 Uhr
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Fabrice Zumbrunnen, CEO der Migros, baut derzeit den Konzern um.
Foto: Keystone
Patrik Berger und Ulrich Rotzinger

Die Migros kommt derzeit nicht aus den Schlagzeilen heraus. Diese Woche wurde bekannt, dass zwei Chefs den Hut nehmen (BLICK berichtete). Doch nicht nur im Marketing des orangen Riesen rumort es gewaltig. Auch in der IT-Abteilung mit derzeit 650 Mitarbeitenden ist Feuer unter dem Dach. 

Rund 100 IT-Stellen werden gestrichen oder ausgelagert. «Im Herbst haben wir ein Transformationsprojekt lanciert», bestätigt Migros-Sprecher Luzi Weber die Information von BLICK.

Der Sprecher: «Über die nächsten drei Jahre werden verschiedene Dienstleistungen, die nicht zum Kerngeschäft der Migros gehören, an externe Dienstleister übergeben.» Damit könne sich der Bereich Migros-IT-Services (MITS) besser auf die Business-Anforderungen fokussieren.

Jetzt wird in der IT kräftig aufgeräumt

Noch steht der Grossverteiler erst am Anfang. «Mit welchen Partnern die MITS in Zukunft zusammenarbeiten wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen, der Ausschreibungsprozess ist gestartet.»

Der Abbau kündigte sich im Sommer an: Ende Juni hat der neue Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen (48) zum ersten Mal präsentiert, in welche Richtung er den orangen Riesen führen will. Er hat über eine weitreichende Umstrukturierung beim Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) informiert. In den nächsten drei Jahren werden am Hauptsitz am Zürcher Limmatplatz deshalb 290 Vollzeitstellen gestrichen.

Wie Sprecher Weber betont, beinhaltet der Abbau der 290 Vollzeitstellen die 100 Jobs, die nun bei der IT wegfallen sollen. Dass rund ein Drittel des Abbaus auf die IT fällt, war bislang nicht bekannt.

Bei BLICK haben sich Insider gemeldet und berichtet, dass ein Teil der Jobs nach Indien ausgelagert würde. «Die Stimmung in der betroffenen Abteilung ist mies», sagt ein Direktbetroffener. Ein anderer äussert sich zynisch: «Aus der Region gibts nichts mehr, ausser wenn Indien auch zur Region gehört.»

67 Mitarbeiter betroffen

Die Genossenschaft Migros Aare schliesst ausgerechnet in der Bäderstadt Baden AG ihr Hamam. Und zwar per sofort, heisst es in einer Mitteilung. Die Migros führt wirtschaftliche Gründe für die drastische Massnahme ins Feld. Es wären hohe Investitionen und ein längerer Umbau zur Aufrechterhaltung eines modernen Wellnessbetriebs nötig gewesen. Die 67 von der Schliessung betroffenen Mitarbeiter sollen «nach Möglichkeit» im Fitnesspark Baden weiterbeschäftigt werden. Dort soll das bestehende Massage-Angebot erweitert werden.

Die Genossenschaft Migros Aare schliesst ausgerechnet in der Bäderstadt Baden AG ihr Hamam. Und zwar per sofort, heisst es in einer Mitteilung. Die Migros führt wirtschaftliche Gründe für die drastische Massnahme ins Feld. Es wären hohe Investitionen und ein längerer Umbau zur Aufrechterhaltung eines modernen Wellnessbetriebs nötig gewesen. Die 67 von der Schliessung betroffenen Mitarbeiter sollen «nach Möglichkeit» im Fitnesspark Baden weiterbeschäftigt werden. Dort soll das bestehende Massage-Angebot erweitert werden.

Über Fluktuationen abfangen

«Dass ein solches Projekt bei den Mitarbeitenden zu Verunsicherung führt, ist uns sehr bewusst», sagt der Migros-Sprecher. Es sei aber abzusehen, dass ein grosser Teil der Stellenreduktion über die natürliche Fluktuation und Frühpensionierungen aufgefangen werden könne.

Ziel sei es, für die betroffenen Mitarbeitenden nach Möglichkeit innerhalb der Migros-Gruppe eine neue Anstellung zu finden. «Überdies sieht ein Sozialplan bei Bedarf weitreichende Unterstützungsleistungen vor», sagt Weber.

100 Stellen des Abbaus entfallen also auf die IT. Wie sich die restlichen 190 gestrichenen Stellen konkret verteilen, gibt die Migros nicht bekannt.

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