Während Monaten ging am Flughafen Zürich wegen Corona praktisch nichts mehr. Es gab Tage, da hoben höchstens zum Frachtflieger umgebaute Swiss-Maschinen ab, um in Asien Schutzmasken und dergleichen zu holen. «Ich hörte anstatt Flieger die Vögel zwitschern», erinnert sich Flughafen-CEO Stephan Widrig (48).
«Die Tragweite der Pandemie hat niemand vorausgesehen. Aber wir spüren, wie es jetzt wieder aufwärts geht», sagt der CEO zur «Schweizer Illustrierten». Seit 23 Jahren arbeitet Widrig am Flughafen. Seit fünf Jahren ist er der Chef des grössten Flughafens der Schweiz. 1700 Angestellte arbeiten unter ihm.
«Die Leere hat mich bedrückt»
Noch heute ist Widrig der Höhepunkt der Corona-Krise präsent, als wäre es gestern gewesen. «Auf Anzeigetafeln standen zeitweise nur zwei Flüge. Die Leere hat mich bedrückt», sagt er in der «Schweizer Illustrierten».
Die Krise wird sich auch in den Büchern des Flughafens niederschlagen. Widrig geht davon aus, dass der Airport die Krise noch mehrere Jahre spüren und der Kostendruck hoch bleiben wird. Aber: «Ich bin froh, dass die Maschine langsam wieder zum Laufen kommt.»
Direkter Kontakt fehlt
Langsam läuft auch die Gastronomie am Flughafen wieder an. «Vor ein paar Wochen waren Tische und Stühle mit Leintüchern zugedeckt. Der Flughafen ähnelte einer Geisterstadt», erinnert sich der Flughafen-Chef. Er ist froh, dass die Angestellten wieder hinter der Theke stehen. Widrig hat dieser direkte Kontakt gefehlt. «Er ist in Krisenzeiten umso wichtiger.» (pbe)