Seit Dienstag bleiben die Flugzeuge der deutschen Germania am Boden. Die Airline musste Insolvenz anmelden. Nicht davon betroffen ist vorderhand die Schweizer Germania Flug AG mit Sitz in Glattbrugg ZH. «Die Germania Flug AG ist eine Schweizer Fluggesellschaft mit eigener Betriebsbewilligung», sagt Urs A. Pelizzoni, Verwaltungsrat des Schweizer Ablegers. «Bei uns läuft der Betrieb wie gewohnt weiter.» Der Flugplan werde aufrechterhalten.
Am Abend informierte das Unternehmen auch seine Mitarbeiter. Dabei ging es darum, ihnen die aktuelle Lage zu erklären. Und zu betonen, dass die Germania Flug AG planmässig weiterfliege.
Doch schon am Mittwochmorgen sieht alles anders aus. Zwei Flüge ab Zürich werden annulliert. Wer um 6 Uhr früh nach Pristina (Kosovo) oder eine Viertelstunde später nach Gran Canaria (Spanien) abfliegen will, bleibt am Boden. Als Folge davon fallen von dort auch die beiden Rückflüge in die Schweiz aus.
Immerhin: Um 7.30 Uhr dann fliegt ein Flugzeug mit der gleichen Flugnummer in die kosovarische Hauptstadt ab.
Mindestens ein weiterer Ausfall
Auch morgen Donnerstag gibts Turbulenzen im Schweizer Germania-Flugplan. Gemäss der Webseite des Flughafens Zürich wird der Flug auf die Kanaren-Insel La Palma (Spanien) ausfallen.
Via Facebook erklärt sich Germania Schweiz für die Ausfälle. Demnach seien die Maschinen gebraucht worden, um mit sogenannten Rescue Flights gestrandete Fluggäste nach Deutschland zurückzuholen. Ergo: Schweizer Fluggäste bleiben sitzen, damit Germania Urlauber nach Deutschland zurückholen kann.
Airbus-Auftrag hat Vorrang
Gemäss dem Internetportal Aviation Net gibt es eine andere Erklärung für die ausgefallenen Flüge. Die Schweizer Germania habe die Airbus-Shuttle-Flüge der deutschen Germania übernommen. Dabei handelt es sich um einen lukrativen Auftrag. Seit 2011 fliegt Germania täglich rund 400 Airbus-Mitarbeiter zwischen den beiden Unternehmensstandorten Hamburg und Toulouse hin und her.
Am Dienstag war gemunkelt worden, dass die Angestellten des Flugbauers nun Linie fliegen müssten. Das konnte nun offenbar mit Schweizer Hilfe vermieden werden. Leidtragende sind Feriengäste, die nach Pristina und Gran Canaria wollten. Eine Anfrage bei Germania Schweiz zu deren Reise und zu möglichen Ersatzflügen blieb bisher unbeantwortet.