BLICK hatte es Mitte April publik gemacht: Die Swisscom beschwert sich bei der Wettbewerbskommission (Weko) über UPC. Seit heute Morgen ist klar: Die Weko geht auf die Anzeige ein und leitet eine Untersuchung gegen UPC ein.
Um das geht es: UPC hatte sich letzten Sommer zusammen mit 14 anderen Kabelnetzbetreibern die Übertragungsrechte für die nächsten fünf Eishockey-Saisons gesichert und will sie der Swisscom nicht mehr anbieten. Folge: 1,5 Millionen Swisscom-Kunden müssen wohl nächste Saison auf Live-Eishockey im Bezahlfernsehen (Teleclub) verzichten. Als Aushängeschild bei UPC wird die ehemalige SRF-Moderatorin Steffi Buchli (38) vor der Kamera stehen. Das Sportangebot bei UPC wird MySports heissen.
Swisscom zufrieden
Die Swisscom fand Geschäftsgebaren von UPC alles andere als lustig und schaltete die Weko ein.
Diese schreibt heute Morgen in einer Mitteilung: «Das Sekretariat der WEKO hat Anhaltspunkte dafür gefunden, dass UPC im Bereich der Übertragung der obersten Schweizer Eishockeyligen ab der Saison 2017/18 im Pay-TV eine marktbeherrschende Stellung haben könnte und diese Stellung möglicherweise missbraucht.» Man wolle nun herausfinden, ob UPC der Konkurrenz die Eishockey-Übertragungen ungerechtfertigt vorenthält.
Swisscom-Sprecher Sepp Huber zeigt sich zufrieden mit dem Entscheid der Weko: «Wir begrüssen den Entscheid der Weko, gegen UPC eine Untersuchung im Bereich der Übertragung von Eishockey im Pay-TV zu eröffnen. Wir fordern Fairplay von UPC und kämpfen dafür, dass unsere Kunden auch künftig Schweizer Liga-Eishockey schauen können.»
UPC nicht überrascht
UPC-Sprecher Bernard Strapp gibt sich vom Entscheid der Weko nicht überrascht: «Die Eröffnung dieser Untersuchung war zu erwarten und kommt nicht überraschend. Klar ist, dass Swisscom mit der Eröffnung dieser Untersuchung keinerlei Anspruch auf die Verbreitung von MySports erhalten hat.»
Die Situation heute sei nicht mit der Vergangenheit vergleichbar: Die Swisscom habe früher sämtliche Sportinhalte der Schweiz monopolisiert und diese diskriminierend eingesetzt. «Wir hingegen besitzen nur einzelne Rechte und behandeln alle 14 Distributionspartner gleich.»
Der UPC-Sprecher spricht damit auf die Vorgeschichte der Posse zwischen den beiden Konzernen an. Schon seit Jahren steht die Swisscom ihrerseits von der UPC unter Beschuss, da sie die Sportrechte nicht zu fairen Preisen weiter verkauft haben soll. Die Swisscom wurde von der Weko letztes Jahr darum zu 72 Millionen Busse verknurrt. Sie zog das Urteil aber vor das Bundesverwaltungsgericht weiter.