Ivan Glasenberg hat heute wahrlich nichts zu lachen. Der Geschäftsführer des in Baar ansässigen Rohstoffhändlers Glencore hat einen Gewinneinbruch von 6,7 auf 2,17 Milliarden US-Dollar auf der Stufe bereinigter EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) zu verkraften. Das ist ein Rückgang von 68 Prozent, wie der Konzern heute mitteilte.
Damit hält die Pechsträne an. 2013 belief sich der Gewinn auf der Stufe bereinigte EBIT noch auf 7,43 Milliarden US-Dollar.
Netto steht in diesem Jahr ein dickes Minus bei Glencore: Knapp 5 Milliarden US-Dollar Verlust machte der Konzern im letzten Jahr. 2014 waren es noch plus 2,44 Milliarden.
Bereits Mitte 2015 verkündete Glencore, mit niedrigen Rohstoff-Preisen zu kämpfen zu haben. Im ersten Halbjahr 2015 hatte sich dies schon angedeutet: Der Gewinn war im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 um 61 Prozent gesunken.
CEO Glasenberg sprach am heutigen Dienstag dennoch äusserst optimistisch von einer «robusten Performance in schwierigen Marktbedingungen». Das diversifizierte Portfolio in Kombination mit Marketing würde die Fähigkeit von Glencore erhalten, «bei jetzigen und noch niedrigeren Rohstoff-Preisen» Geld zu generieren.
Die Aktionäre haben offenbar mit einem ähnlich hohen oder sogar höheren Verlust gerechnet. Die Glencore-Aktien sackten nach Bekanntgabe der Zahlen ein, stiegen dann aber am Morgen um über zwei Prozent.