30 Millionen verzweifelt gesucht
Gastro-Kette Vapiano in Not

Der Fast-Food-Italiener Vapiano muss schon zum zweiten Mal den Jahresabschluss verschieben. Die Firma braucht dringend frisches Geld. 30 Millionen Euro sollen es sein. Noch sind Banken und Grossaktionäre skeptisch.
Publiziert: 02.05.2019 um 14:14 Uhr
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Die Gäste können bei Vapiano zuschauen, wie ihre Speisen zubereitet werden.
Foto: Keystone

Als die Restaurantkette Vapiano vor zwei Jahren den Gang an die Börse wagte, war die Euphorie gross. Die Aktien gingen weg wie eine knusprige Pizza, direkt aus dem Holzofen serviert. Die Neuemission war mehr als viermal überzeichnet. 600 Millionen Euro war die Firma an der Börse wert.

Mittlerweile ist die Pasta- und Pizza-Restaurant-Kette auf dem Boden der harten Realität in der hartumkämpften Gastronomie-Branche gelandet. Der Börsenwert ist auf 160 Millionen Euro eingebrochen. Vapiano braucht dringend frisches Geld. Ein schwieriges Unterfangen. Bereits zum zweiten Mal musste der Jahresabschluss verschoben werden. Kein gutes Zeichen.

Gastro-Kette ist zu schnell gewachsen

30 Millionen Euro benötigt die deutsche Gastro-Kette. Die Verhandlungen über die Refinanzierung mit Grossaktionären und Banken ziehen sich aber in die Länge. Das frische Geld will das Management einsetzen, um die Firma umzubauen. Nur so habe sie eine Überlebenschance.

Das Problem: Vapiano ist zu schnell gewachsen, darin sind sich Analysten einig. Der Konzern hatte Ende 2018 in 33 Ländern 231 Restaurants. In der Schweiz sind es neun Restaurants in Zürich, Bern, Basel, Fribourg, Lausanne und Genf. 

Immer wieder reklamierten Kunden über lange Wartezeiten. Einige Restaurantleiter waren schlicht überfordert. Zudem stehen viele Restaurants an eher schlechten Lagen. Das hatte Folgen: 2017 machte Vapiano einen Verlust von 30 Millionen Euro.

Neue Menükarte soll es richten

Der neue CEO Cornelius Everke (54) zieht nun die Reissleine. Er will die Abläufe effizienter gestalten und die Menükarte verkleinern. Kurz: Er will die Kosten reduzieren und nach dem Umbau wieder schwarze Zahlen schreiben. Bloss, damit er Vapiano überhaupt wieder auf Kurs bringen kann, braucht er dringend 30 Millionen Euro. Ein Teufelskreis. (pbe)

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