Der Kaffee von Hitzberger ist so heiss gebrüht, dass man sich zehn Minuten später noch leicht die Zunge daran verbrennen kann. Extrem heiss ist auch der Preis: Der Becher zum Mitnehmen kostet 4.30 Franken. Der Bio-Kaffee schmeckt, geht aber beim täglichen Konsum ins Geld. Dabei ist Hitzberger nicht der teuerste Coffee-to-go-Anbieter.
BLICK hat die Preise der 30 grössten Take-away-Händler verglichen, die in und um Schweizer Bahnhöfe und Verkehrsknotenpunkte Kaffee und Gipfeli zum Mitnehmen verkaufen. Nach den Sommerferien beginnt für die meisten Pendler wieder die Arbeit. Das heisst auch: Rückkehr zur täglichen Routine, sich auf dem Weg ins Büro mit Coffee to go zu versorgen.
Firma | Kaffee-Preis | Gipfeli-Preis |
Aldi City | 1.00 | 0.69 |
Avec | 2.90 | 1.00 |
Backwerk | 2.90 | 1.00 |
Bistro SBB | 4.60 | 1.90 |
Blueberry | 4.20 | 1.70 |
Brezelkönig | 2.90 | 1.50 |
Burger King | 3.50 | - |
Coffee Fellows | 3.50 | 1.60 |
Coop Restaurant | 2.95 | 1.30 |
Coop Take it | 2.95 | 1.20 |
Coop to go | 3.20 | 1.25 |
Denner Express | 1.50 | 0.80 |
Dunkin’ Donuts | 2.90 | - |
Hitzberger | 4.30 | 1.60 |
K-Kiosk | 2.90 | 1.25 |
Le-Prêt-à-Manger | 3.80 | 1.80 |
Lidl City | 1.00 | 0.69 |
McCafé | 3.60 | 1.20 |
Migrolino | 3.50 | 0.95 |
Migros Express | 2.50 | 1.00 |
Migros Restaurant | 3.30 | 1.40 |
Mövenpick | 4.20 | 1.70 |
Press&Books | 3.90 | - |
Spar Express | 3.50 | 1.40 |
Spettacolo | 4.40 | 1.80 |
Sprüngli | 4.40 | 1.70 |
Starbucks | 4.70 | 1.90 |
Superguud | 3.20 | 1.60 |
Tchibo | 3.20 | 1.50 |
Zopf&Zöpfli | 3.80 | - |
Durchschnitt | 3.31 | 1.36 |
Der Preis-Check zeigt: Am teuersten ist der normale Café crème bei Starbucks. 4.70 Franken kostet der Becher, das Gipfeli dazu 1.90 Franken. Ähnlich viel verlangen die SBB in ihren Bordbistros. Am günstigsten versorgen sich Pendler bei den Discountern, die in den Filialen in Citylagen und in Bahnhofsnähe ihr Take-away-Angebot massiv ausbauen. Schon ab einem Franken kann man dort selber den Becher mit Kaffee füllen, das Gipfeli gibts für weniger als einen Franken.
Becherkafi kostet im Schnitt 3.31 Franken
Auf Basis der 30 untersuchten Anbieter beträgt der Durchschnittspreis eines Becherkaffees 3.31 Franken. Jener des Gipfelis 1.36 Franken. Die Hälfte der Take-away-Anbieter liegt über, die andere unter dem Becherkaffee-Preis von 3.40 Franken (Median). Manche bieten morgens Kafi-Gipfeli-Kombis an, zum Beispiel Tchibo für 3.90 Franken.
Die Check zeigt auch: Migros, Coop und Valora beherrschen den Take-away-Markt in den Bahnhöfen. So gehören Valora die Ketten Press & Books, K-Kiosk, Brezelkönig, Avec und Spettacolo. Die K-Kioske und Denner greifen hier auf die Kompetenz von Automatenkönig Selecta zurück, in den Press & Books läuft Starbucks-Kaffee in den Becher.
Mindestens 698 Millionen Becher in der Schweiz
Coffee to go ist praktisch, doch ist der Becher einmal ausgeschlürft, landet er im Abfallkübel. Ein hypothetisches Rechenbeispiel: Rund 3,9 Millionen Menschen (Erwerbstätige ab 15 Jahren) in der Schweiz pendeln täglich zur Arbeit, gemäss Bundesamt für Statistik. Davon verpflegen sich 71 Prozent ausser Haus. Trinkt jeder von ihnen nur einen Becher Kaffee täglich, ergibt das bei 252 Arbeitstagen 698 Millionen Becher im Jahr. Beim Durchschnittspreis von 3.31 Franken pro Becher kommen mindestens 2,3 Milliarden Franken Umsatz zusammen.
Auch der Abfall ist beträchtlich: Aneinandergereiht ergäben die unterwegs getrunkenen Kaffees eine Becherschlange, die deutlich mehr als einmal um die Erde reicht.
Dieser Müllberg passt nicht zum nachhaltigen Image, das sich immer mehr Unternehmen auf die Fahnen schreiben. Zunehmend bieten Schweizer Take-away-Anbieter darum Mehrwegbecher an.
Lockmittel bei Mehrwegbecher nützt noch wenig
Die kosten erst mal etwas, die Kunden werden aber mit zusätzlicher Gratisfüllmenge gelockt. Bei Spettacolo gibts im Mehrwegbecher automatisch die grössere Portion Kaffee, aber zum gleichen Preis wie für den normalen.
Starbucks verrechnet beim Mehrwegbecher 80 Rappen, McCafé 30 und Coop bis zu 25 Rappen weniger beim Thermobecher. Trotz Lockmittel beim Mehrwegbecher greift die grosse Mehrheit der Berufspendler jedoch noch zum bequemeren Wegwerfbecher.