20 Prozent günstiger als vor fünf Jahren
Brutaler Preiskampf über dem Atlantik

Kaum je war es günstiger, in die USA zu fliegen. Immer neue Airlines mischen den Markt auf. Jetzt will auch das Projekt Swiss Skies mitmachen.
Publiziert: 07.10.2018 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2018 um 14:15 Uhr
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Neue Airlines wie Norwegian, Wow oder Level fordern die etablierten heraus.
Foto: Fotomontage: SonntagsBlick
Moritz Kaufmann

Es ist noch nicht lange her, da galt eine Luftreise nach Amerika als Luxus. Heute ist über dem Atlantik ein brutaler Preiskampf entbrannt – und Schweizer Kunden profitieren.

Ob New York, San Francisco oder Los Angeles – neuste Zahlen, von den Preisvergleichsseiten Momondo und Kayak exklusiv für SonntagsBlick ausgewertet, zeigen: Kaum je waren die Flüge so günstig. Im Durchschnitt kommen Reisende aus der Schweiz in diesem Herbst um sechs Prozent günstiger als im Vorjahr in die USA (Reisezeitraum: 21. September bis 30. November). Seit 2015 sank der Preis für Herbstreisen sogar um 21 Prozent!

Und zwar im Gegensatz zu Flugreisen allgemein. Im Durchschnitt liegen die Preise für Destinationen auf der ganzen Welt in diesem Herbst um acht Prozent höher als 2017.

Andreas Wittmer, Luftfahrtexperte an der Uni St. Gallen, nennt dafür eine Reihe von Gründen: «Sogenannte Long-Haul-Low-Cost-Airlines haben Flüge über den Atlantik eingeführt.» Gemeint sind relativ junge Unternehmen, die den Langstreckenmarkt aufmischen. Zum Beispiel die spanische Level, die isländische Wow Air oder die norwegische Norwegian. Sie bieten spottbillige USA-Flüge von zahlreichen europäischen Airports an.

Topdestinationen werden selten angeflogen

Unterhaltung oder Verpflegung? Kostet extra. Teilweise darf man ohne Aufpreis gerade mal einen Aktenkoffer mitnehmen. Ausserdem werden selten Topdestinationen angeflogen, sondern vermehrt kleinere Flughäfen ausserhalb der Zentren. Norwegian bedient zum Beispiel Providence, eine 180'000-Einwohner-Stadt rund 70 Kilometer von Boston entfernt.

Experte Wittmer warnt denn auch: «Diese Airlines bieten – bezogen auf die gesamten Reisekosten – nicht unbedingt günstigere Flüge an.» Weiterer Grund für die tiefen Preise: Airlines setzen tendenziell grössere Maschinen ein. Swiss etwa die Boeing 777. Zudem fliegt die neuste Jet-Generation deutlich effizienter, was noch mehr Spielraum für günstige Tickets gibt.

Wird der Preiskampf aufgehen?

Die etablierten Airlines können sich dem Preiskampf nicht entziehen. Wer den richtigen Zeitpunkt erwischt, kann bei der Swiss schon mal ein (One-Way-)Billett von Zürich nach San Francisco für 222 Franken ergattern – inklusive Verpflegung und Gepäck.

Das neu lancierte Projekt Swiss Skies (siehe Box unten) will diesen Markt nun ebenfalls aufmischen. «Aufgrund unserer Marktforschung wissen wir, dass sich viele Passagiere eine direkte Verbindung zu wichtigen Regionalflughäfen wünschen», so ein Sprecher. Ob die Wette aufgeht, wird sich zeigen. Airline-Experte Wittmer: «Meine Hypothese: Die Qualität in der Economy-Klasse wird weiter sinken, um die Kosten weiter senken zu können.»

Destinationen von Swiss Skies

Mitte September liess die Nachricht den Reisemarkt erzittern: Eine neue Schweizer Langstrecken-Airline – Projektname Swiss Skies – sei auf Investorensuche. Viel mehr als dies ist bislang nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Gegenüber SonntagsBlick erklärt Swiss-Skies-Sprecher Adrian Kohler nun erstmals, welche möglichen Destinationen infrage kommen: «Wir führen in den USA, Kanada, in der Karibik, Indien, Thailand und China Gespräche.»

Mitte September liess die Nachricht den Reisemarkt erzittern: Eine neue Schweizer Langstrecken-Airline – Projektname Swiss Skies – sei auf Investorensuche. Viel mehr als dies ist bislang nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Gegenüber SonntagsBlick erklärt Swiss-Skies-Sprecher Adrian Kohler nun erstmals, welche möglichen Destinationen infrage kommen: «Wir führen in den USA, Kanada, in der Karibik, Indien, Thailand und China Gespräche.»

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