Der Fleisch- und Nahrungsmittelverarbeiter Bell steigt in den Bereich Kunstfleisch ein und beteiligt sich an dem niederländischen Unternehmen Mosa Meat. Im ersten Halbjahr 2018 hat das mehrheitlich der Coop gehörende Unternehmen allerdings unter dem Marktumfeld gelitten und kündigte einen deutlichen Rückgang beim Betriebsgewinn an. An der Börse rutschten die Titel in der Folge ab.
Am niederländischen Start-up-Unternehmen Mosa Meat, das auf die Herstellung von «kultiviertem Rindfleisch» spezialisiert ist, beteiligt sich Bell mit 2 Millionen Euro, wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist. Das Unternehmen mit Sitz im niederländischen Maastricht stellt Rindfleisch direkt aus tierischen Zellen her. Das Team rund um den wissenschaftlichen Leiter Mark Post habe das weltweit erste «kultivierte Fleisch» geschaffen und damit die Entstehung einer völlig neuen Branche inspiriert, schrieb Bell dazu.
Zu früh für Kunstfleisch-Produkte
Ziel von Mosa Meat sei es, kultiviertes Rindfleisch bis 2021 zur Marktreife zu bringen. Damit entstehe auch eine Alternative für Konsumenten, die aus ethischen Gründen ihren Fleischkonsum hinterfragten. An der neuen Finanzierungsrunde über insgesamt 7,5 Millionen Euro hat neben Bell auch eine Beteiligungsgesellschaft des Chemiekonzerns Merck teilgenommen.
Bell wolle Mosa Meat dabei auch mit ihrer Kompetenz und ihrem Know-how unterstützen, sagte ein Bell-Sprecher auf Anfrage der AWP. Allerdings sei es noch zu früh für Überlegungen zu möglichen Bell-Produkten auf Basis dieser Technologie. «Es geht es in den nächsten Jahren darum, das Verfahren für eine grossangelegte Produktion zu marktfähigen Preisen weiterzuentwickeln.»
Betriebsgewinn-Rückgang
Für das erste Halbjahr 2018 hat Bell derweil einen Rückgang des Betriebsgewinns auf Stufe EBIT um «rund 10 Millionen Franken» vermeldet. In der Vorjahresperiode hatte das Unternehmen noch einen EBIT von 65 Millionen ausgewiesen, so dass sich der EBIT-Rückgang rund 15 Prozent betragen wird.
Die Gründe für den EBIT-Rückgang liegen laut dem Bell-Sprecher vor allem bei höheren Absätzen in margenschwächeren Sortimenten sowie bei verschiedenen Preisnachlässen in «Food-Service- und Retail-Kanälen». Im Geschäftsbereich Bell International hat das Geflügelgeschäft zudem laut den Angaben unter höheren Futtermittelpreisen gelitten, die nur teilweise und verzögert an die Kunden weitergegeben werden konnten. Dazu kamen gestiegene Personalkosten.
Kein Arbeitsplatzabbau
Erfreulich haben sich laut Bell im Halbjahr die Ländergesellschaften Polen, Frankreich und Ungarn entwickelt. Im Fertiggerichte-Bereich «Convenience» hätten sich die Unternehmen Hilcona und der Salat-Spezialist Eisberg ebenfalls «sehr positiv» entwickelt. Auf Kurs sieht das Unternehmen auch die Integration von Hügli. Erste Synergieprojekte befänden sich in Umsetzung und würden bis Ende 2018 wirksam, heisst es.
Um den Ergebnisrückgang aufzufangen, seien sowohl in der Schweiz als auch in Österreich Massnahmen eingeleitet worden. Dabei seien Preiserhöhungen und Sortimentsmixveränderungen vorgesehen. «Zu Arbeitsplatzabbau und Entlassungen kommt es nicht», sagte der Bell-Sprecher. Weitere Informationen will Bell Mitte August bei der Präsentation der Halbjahreszahlen bekanntgeben.
Am Aktienmarkt wird der EBIT-Rückgang negativ aufgenommen. Am Dienstagmittag notieren die Bell-Aktien um über 11 Prozent im Minus auf 281,50 Franken. Die Gewinnwarnung von Bell erinnere daran, wie umkämpft das Geschäft von Bell weiterhin sei, kommentierten etwa die ZKB-Analysten. (SDA)
Der menschliche Körper braucht zum Aufbau und Erneuern der Körperzellen regelmässig Nahrung, die Protein enthält. Das muss aber nicht zwingend Fleisch sein. Eier, Tofu und Käse enthalten genauso Eiweiss. Der Proteingehalt variiert hierbei stark, sodass 30 Gramm Halbhartkäse, 200 Gramm Hüttenkäse oder drei Eier der Proteinzufuhr entsprechen, die in 120 Gramm Fleisch, Fisch oder Geflügel enthalten ist.
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt, wöchentlich zwei- bis dreimal Fleisch inklusive Fisch und Geflügel zu konsumieren und die Portionengrösse von 120 Gramm zu berücksichtigen. Beim Kauf von Fleisch sollte man laut SGE darauf achten, Produkte aus der Region zu kaufen. Auch Biofleisch wird empfohlen, da es keine leistungsfördernden Antibiotika enthält.
In der Schweiz ist es seit 20 Jahren verboten, Hormone und Antibiotika zur Leistungsförderung in der Fleischproduktion zu verwenden. Bei ausländischem Fleisch können solche Stoffe aber durchaus zum Einsatz kommen. Gesundheitlich bedenklich ist, dass Menschen durch einen übermässigen Verzehr Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln können.
Aber auch bei Fleisch aus biologischer Produktion können Antibiotika zum Zug kommen – jedoch ausschliesslich zu medizinischen Zwecken. Die Bio-Viecher dürfen dann so lange unter Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Absetzzeiten nicht geschlachtet werden, bis sich die Antibiotika abgesetzt haben. Sven Zaugg und Bianca Lüthy
Der menschliche Körper braucht zum Aufbau und Erneuern der Körperzellen regelmässig Nahrung, die Protein enthält. Das muss aber nicht zwingend Fleisch sein. Eier, Tofu und Käse enthalten genauso Eiweiss. Der Proteingehalt variiert hierbei stark, sodass 30 Gramm Halbhartkäse, 200 Gramm Hüttenkäse oder drei Eier der Proteinzufuhr entsprechen, die in 120 Gramm Fleisch, Fisch oder Geflügel enthalten ist.
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt, wöchentlich zwei- bis dreimal Fleisch inklusive Fisch und Geflügel zu konsumieren und die Portionengrösse von 120 Gramm zu berücksichtigen. Beim Kauf von Fleisch sollte man laut SGE darauf achten, Produkte aus der Region zu kaufen. Auch Biofleisch wird empfohlen, da es keine leistungsfördernden Antibiotika enthält.
In der Schweiz ist es seit 20 Jahren verboten, Hormone und Antibiotika zur Leistungsförderung in der Fleischproduktion zu verwenden. Bei ausländischem Fleisch können solche Stoffe aber durchaus zum Einsatz kommen. Gesundheitlich bedenklich ist, dass Menschen durch einen übermässigen Verzehr Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln können.
Aber auch bei Fleisch aus biologischer Produktion können Antibiotika zum Zug kommen – jedoch ausschliesslich zu medizinischen Zwecken. Die Bio-Viecher dürfen dann so lange unter Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Absetzzeiten nicht geschlachtet werden, bis sich die Antibiotika abgesetzt haben. Sven Zaugg und Bianca Lüthy