Es ist ein trister Anblick. Der grosse Garagenbau von Auto-Technik Unger (ATU) mit seinen sieben Service-Plätzen in Winterthur ZH ist geschlossen. Wo sonst emsiges Treiben herrschte, wird nicht ein einziger Reifen gewechselt. Der Parkplatz auf dem Areal ist leer. Die grossen Schiebetüren sind zu. Das werden sie auch bleiben.
Der Konkursrichter hat am 20. April den Konkurs eröffnet. Die sechs Filialen in der Schweiz sind ab sofort geschlossen. Alleine am Standort Winterthur verlieren 16 Mitarbeiter ihren Job, wie der «Landbote» berichtet. Insgesamt arbeiteten in der Schweiz 75 Angestellte für ATU. Auch die Filialen in Hinwil ZH, Spreitenbach AG, Suhr AG, Bellach SO und Oftringen AG werden dicht gemacht.
2000 Reifen und Felgen eingelagert
Nervig ist der Konkurs für die 2000 Kunden, die bei ATU ihre Reifen und Felgen eingelagert haben. Mal eben so schnell die Sommerreifen montieren, geht nicht mehr. «Wir prüfen derzeit ob, wie und wann die Herausgabe dieser Räder an die Kunden möglich ist», informiert das Konkursamt auf einem Zettel beim Eingang.
ATU hat die Wachstumsziele in der Schweiz nicht erreicht und konnte nicht profitabel arbeiten. Auch Restrukturierungsmassnahmen, die man 2019 eingeleitet habe, hätten daran nichts geändert und nicht den erwünschten Effekt gehabt.
10'000 Angestellte in Deutschland
In Deutschland ist ATU ein ganz grosser Player. Die Werkstattkette hat 10’000 Angestellte. ATU betreibt im nördlichen Nachbarland fast 600 Garagen. Probleme gab es allerdings in den Niederlanden und in Tschechien. ATU zog sich 2015 aus den beiden Märkten zurück.