Diese einsame Telefonkabine im 60-Seelendorf Braggio GR hält einen speziellen Rekord: Gerade einmal zwei Gespräche wurden im letzten Jahr daraus geführt. Jahreseinnahmen: 1.40 Franken. Damit steht der Umsatz in keinem Verhältnis zu den Betriebskosten.
Laut einem Bericht des «Tages-Anzeigers» generieren diese und weitere 1000 von den insgesamt noch 4096 in Betrieb stehenden Kabinen nichts als Kosten. Das flächendeckende Mobilfunknetz hat die Nutzung der Telefonkabine überflüssig gemacht.
Telefonkabinen werden noch immer genutzt
Die Swisscom würde gerne solche unrentablen Telefonzellen schliessen. Das Problem: Sie darf nicht. Das Gesetz schreibt vor, dass diese bis zur Vergabe der nächsten Konzession Ende 2017 zur Grundversorgung zählen. Erst danach hat der ehemalige Monopolist freie Hand. Dann darf er selbst bestimmen, welche Zellen er noch in Betrieb lassen möchte.
Einzelne Telefonkabinen werden auch diese Ära überleben. Laut Swisscom gebe es nämlich immer noch Leute, die ihre Gespräche von einer Telefonkabine aus führen. Zum Beispiel Touristen oder preisbewusste Personen. Und natürlich jene, bei denen der Handy-Akku gerade leer ist.
Die Telefonkabine in Braggio wird aber wohl verschwinden. Denn unterdessen gibt es andere Formen der Kommunikation, selbst in Braggio im Calancatal. Das Dorf ist mit 4G und schnellem Internet über den Telefonanschluss erschlossen, wie die Swisscom im Firmenblog schreibt.