Wirbel um Saporischschja
Russland weist geplante Sprengung des AKW Saporischschja zurück

Der Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, hat Vorwürfe einer angeblich von Moskau geplanten Sprengung des Atomkraftwerks Saporischschja zurückgewiesen.
Publiziert: 13.07.2023 um 16:35 Uhr
ARCHIV - Alexej Lichatschow, CEO der russischen Atombehörde Rosatom, hat die Vorwürfe einer angeblich von Moskau geplanten Sprengung des Atomkraftwerks Saporischschja zurückgewiesen. Foto: Theresa Wey/AP/dpa
Foto: Theresa Wey

«Man müsste ein völliger Idiot sein, um die Sprengung eines Kraftwerks vorzubereiten, wo direkt täglich 3500 deiner Leute arbeiten», sagte Lichatschow in einem Interview für das russische Staatsfernsehen. Ausschnitte davon veröffentlichte der kremlnahe Berichterstatter Pawel Sarubin am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal.

Die russischen Truppen haben kurz nach Beginn des von Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs vor gut 16 Monaten das Atomkraftwerk Saporischschschja besetzt. Mehrfach geriet die Anlage unter Beschuss, was trotz deren Herunterfahrens international die Sorge vor einer Atomkatastrophe steigerte. Seit Monaten verdächtigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, gezielt ein Unglück an der Nuklearanlage zu provozieren, entweder durch Beschuss oder durch Verminung.

Anfang Juli spitzten sich die Vorwürfe zu. Es hiess, dass ein Anschlag unmittelbar bevorstehe. Laut Lichatschow hat sich die Lage inzwischen auch deswegen wieder beruhigt, weil die seinen Angaben nach verleumderischen Anschuldigungen Kiews mithilfe der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA widerlegt worden seien.

Die IAEA, die eigene Beobachter auf dem Gelände des AKW hat, hatte auf dem Höhepunkt des Streits erklärt, keine Anzeichen für eine Verminung zu sehen. Gleichzeitig berichteten die internationalen Atomexperten aber auch, dass die Anlage früher schon vermint worden war und sie nicht Zugang zu allen Bereichen des Kraftwerks hätten.

(SDA)

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