Das Video ist spektakulär: In einer gigantischen Presse werden Musikinstrumente wie eine Trompete und ein Klavier, Farbtöpfe, Kameras, eine Skulptur und ein Videospielautomat zerquetscht. Dann geht die Presse wieder auf – und ein iPad liegt da. Der Clip soll auf die vielfältigen Fähigkeiten des iPad Pro hinweisen – sorgte aber für Kritik.
Für Apple sei es wichtig, Produkte für Kreative zu entwerfen, sagte Apple-Manager Tor Myhren dem Werbe-Fachblatt «Ad Age» am Donnerstag. «Wir haben mit diesem Video das Ziel verfehlt und es tut uns leid.» Konzernchef Tim Cook hatte das Video am Dienstag zur Präsentation der neuen iPad-Modelle auf X veröffentlicht.
Kritik an der Werbung
Viele Zuschauerinnen und Zuschauer empörten sich jedoch über die Zerstörung, auch wenn diese am Computer generiert wirkte. In Online-Netzwerken machte sich Kritik breit, dass in dem Video Werkzeuge der Kreativität zerquetscht würden. Schauspieler Hugh Grant beklagte auf X die «Zerstörung der menschlichen Erfahrung» durch das Silicon Valley.
Besonders viel Gegenwind gab es aus Japan. Dies wegen des Begriffs Tsukumogami. Es ist die Idee, dass kreative Werkzeuge nach 100 Jahren Dienst ein Bewusstsein erlangen. «Deren Zerstörung gilt daher als wirklich böse», schreibt jemand auf X. Nicht bei allen kommt die Werbung aber schlecht an. «Computer, darunter auch das iPad, sind ebenso kulturelle Artefakte wie Instrumente, Farben und Pinsel», erklärt der Autor Neil Cybart. Die Dinge seien nur im übertragenen Sinne zerkleinert worden, sagt er. (bot/SDA)