Wahlfeier
«Grosses Familienfest» für die höchste Schweizerin im Aargau

Die amtierende Nationalratspräsidentin Irène Kälin (Grüne) ist am Mittwoch im Kanton Aargau feierlich empfangen worden. Die wegen der Corona-Pandemie verschobene Wahlfeier begann in Kälins Wohnort Oberflachs mit einem Winzerapéro.
Publiziert: 01.06.2022 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2022 um 18:29 Uhr
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Foto: MICHAEL BUHOLZER

Kälin und die Ehrengäste fuhren am frühen Nachmittag mit einem Extrazug von Bern nach Brugg. Dort stiegen sie auf Postautos um und fuhren nach Oberflachs im Schenkenbergertal. Mit an der Feier dabei war auch Bundesrat Guy Parmelin.

Die ruhige Gemeinde im Grünen, der Wohnort der Grünen-Politikerin, präsentierte sich im Sonntagskleid, um der höchsten Schweizerin alle Ehre zu erweisen. Das Wetterglück spielte indes nicht mit. Es gab immer wieder leichte Regengüsse.

Kälin begrüsste die rund 300 Gäste am Winzerapéro zu ihrer «Halbzeitfeier». Sie sagte, ihr Amt erfülle sie noch immer mit «Demut, Stolz und Dankbarkeit».

Nach dem Umtrunk gingen die Gäste, vor allem viel Politprominenz, zu Fuss oder mit dem Postauto zum Feldschenplatz im benachbarten Schinznach Dorf.

Auf diesem Platz fand am Abend die eigentliche Wahlfeier mit der Bevölkerung, Freunden und Gästen statt. Kälin wünschte sich «ein grosses Familienfest». Am Nachtessen nahmen rund 500 Gäste teil. Oberflachs und Schinznach Dorf sind seit 2014 zur Gemeinde Schinznach fusioniert.

Bundesrat Parmelin strich in seiner Rede an der Wahlfeier die Gemeinsamkeiten mit Kälin trotz des unterschiedlichen Parteibuchs heraus. «Einige Dinge verbinden uns: Die Liebe zum Wein und zum guten Essen, zum Fleisch und besonders zur berühmten 'Oberflachserli-Wurst', kurz und gut zum Savoir vire», sagte Parmelin laut Redetext.

Die 35-jährige Nationalrätin Kälin war am 29. November zur Nationalratspräsidentin und damit zur höchsten Schweizerin für das Jahr 2022 gewählt worden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die üblicherweise wenige Tag nach der Wahl stattfindende Wahlfeier verschoben.

Kälin gehört seit November 2017 dem Nationalrat an. Sie rückte damals für den zurückgetretenen Parteikollegen Jonas Fricker nach. Die Wiederwahl der Politikerin im Oktober 2019 war eine Formsache.

Kälin ist eine der jüngsten Nationalratspräsidentinnen der Geschichte. Nur gerade vier Jahre nach ihrem ersten Tag im Nationalrat wurde die engagierte Linkspolitikerin zur Ratspräsidentin gewählt.

Nach Christine Egerszegi-Obrist (FDP) und Pascale Bruderer (SP) ist Kälin die dritte Aargauerin, die das Amt der Nationalpräsidentin ausübt. Egerszegi-Obrist war im Jahr 2007 höchste Schweizerin und Bruderer 2010. Die beiden früheren Nationalratspräsidentinnen waren an der Feier dabei.

(SDA)

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