Auf den schneebedeckten Strassen verloren am Sonntag mehrere Autofahrerinnen und Autofahrer die Kontrolle über ihre Fahrzeuge, weil sie die Geschwindigkeiten nicht den Verhältnissen anpassten, wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilte. Insgesamt verzeichnete die Polizei 13 Unfälle.
Eine der verunfallten Personen war mit Sommerpneus unterwegs. Mehrere Strassen mussten gesperrt werden und es kam zu Staus. In Henau auf der Autobahn A1 geriet eine 31-jährige Autofahrerin ins Schleudern und prallte in die Leitplanke. Sie wurde leicht verletzt, konnte jedoch selbstständig zum Arzt fahren.
Am meisten schneite es in der Nacht auf Sonntag in der Zentralschweiz, wie Roger Perret von MeteoNews auf Anfrage sagte. In der Region Pilatus fielen in der Nacht ab 1000 Meter über Meer bis zu 50 Zentimeter Neuschnee. In den tiefen Lagen jedoch regnete es bis in den Morgen.
Am Sonntagmorgen war das Mittelland verbreitet weiss, es gab bis zum 10 Zentimeter Neuschnee, ab 800 bis 1000 Meter über Meer sogar 20 bis 50 Zentimeter. Doch die Mengen seien nicht vergleichbar mit den Schneefällen im Januar, sagte Perret.
Im Glarnerland, im Wallis, im Prättigau und am Gotthard ist die Schneeschicht zur Zeit mit über zwei Meter trotzdem überdurchschnittlich hoch. Entlang der Voralpen kämen in der Nacht noch 10 bis 15 Zentimeter dazu, bevor dann ein Hochdruckgebiet die Kontrolle übernehme und in der ganzen Schweiz für recht schönes Wetter sorge.
In Nacht auf Samstag waren im Bergell und im Oberengadin rund 70 Zentimeter Neuschnee gefallen, wie Urs Graf von Meteoschweiz sagte. Die RhB musste deshalb am Morgen aus Sicherheitsgründen die Berninalinie für den Zugverkehr sperren.
Am Nachmittag wurde aufgrund von Schneerutschgefahr im Albulatal ausserdem die RhB-Strecke zwischen Bergün und Filisur von 16 Uhr bis Betriebsschluss gesperrt.
Auch in der Westschweiz hatte sich die Wetterlage auf den Verkehr ausgewirkt. So war am Freitagabend die A12 zwischen Châtel-St-Denis FR und Vevey VD für mehrere Stunden gesperrt gewesen. Die starken Schnee- und Regenfälle beeinträchtigten den Strassenverkehr im Kanton Freiburg stark.
Teilweise hatten Autobahnabschnitte geschlossen werden müssen, damit der Schnee weggeräumt werden konnte. Gegen Mitternacht hatte sich der Autoverkehr auf der A12 normalisiert.
Sogar im Tessin schneite es am Wochenende kräftig weiter. Und diese Niederschläge kann der Südkanton gut gebrauchen. Denn im Dezember und im Januar war in Lugano jeweils nur rund 10 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge gefallen, wie SRF Meteo auf seiner Internetseite mitteilte. In den tiefsten Lagen blieb die weisse Pracht aber nicht lange liegen. Dazu war der Boden gemäss SRF Meteo viel zu warm.
Im bündnerischen Puschlav, im Bergell, im Val Münstair und im Gebiet zwischen Oberalppass und San Bernardino bleibt nach Angaben des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) die Lawinengefahr gross. Das entspricht der zweithöchsten von fünf Gefahrenwarnstufen. Im Rest der Alpen ist die Lawinengefahr erheblich.