«Die neuen Tally-Weijl-Plakate sind absolut geschmacklos», ärgert sich Vanessa Gerritsen (27),
Co-Präsidentin des Tierschutzbundes Innerschweiz. «Das Model trägt das Kaninchen wie ein farblich abgestimmtes Accessoire durch die Gegend.»
Seit einer Woche ist die provokative Werbung für die Kleidermarke in der ganzen Schweiz zu sehen. Das nervt auch Gieri Bolliger (38), Anwalt der Stiftung «Tier im Recht»: «In der Schweiz ist die Würde der Kreatur durch die Verfassung geschützt», sagt er. «Die Instrumentalisierung des Hasen ist erniedrigend und verletzt dessen Würde.»
Das Schweizer Modehaus Tally Weijl hat allerdings wenig Verständnis für die Empörung der Tierfreunde. «Der Hase ist schon lange unser Maskottchen», sagt Konzernsprecher Christian Handelsman (36). «In der neuen Kampagne ersetzt er die gestylten Schosshündchen, die Partygirls wie Paris Hilton der Öffentlichkeit präsentieren.»
Er könne versichern, dass der Pelz des putzigen Nagetiers nur auf dem Computer eingefärbt worden sei. Für Tierschützerin Gerritsen liegt genau hier der Hase im Pfeffer: «Ob eingefärbt oder nicht, spielt keine Rolle. Entscheidend ist, dass die Werbung Signalwirkung hat und uns weismachen will, dass Tiere eine Ware sind.»