Das passiert nach dem Tod des Papstes
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Protokoll gibt Schritte vor:Das passiert nach dem Tod des Papstes

Wer wird neuer Papst? Der Favoriten-Check
Wer wird neuer Papst? Die 7 aussichtsreichsten Kandidaten

Papst Franziskus war der erste Papst aus dem globalen Süden. Folgt auf den Argentinier ein Afrikaner oder ein Asiate? Oder wirds mal wieder ein Italiener? Die beiden Schweizer Kardinäle haben praktisch keine Chance.
Publiziert: 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 19:08 Uhr
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Die Nr. 2 im Vatikan, der italienische Kardinal Pietro Parolin, könnte Nachfolger von Papst Franziskus werden.
Foto: imago/CTK Photo
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Wer als Papst ins Konklave geht, verlässt es als Kardinal, sagt ein uralter römischer Spruch. Und trotzdem gehört vor jeder Papst-Wahl das Pababile-Raten dazu. Hier die sieben aussichtsreichsten Kandidaten:

  • Pietro Parolin (70): Der Staatssekretär Seiner Heiligkeit, so sein offizieller Titel, ist die Nr. 2 im Vatikan und hielt Papst Franziskus den Rücken frei. Der Italiener Parolin wäre ein Kandidat der Mitte: ruhiger als Franziskus, nicht so umtriebig, konventioneller. Und trotzdem stünde er klar zu Franziskus' Kurs.

  • Matteo Zuppi (68): Der Präsident der italienischen Bischofskonferenz war Franziskus’ Mann für heikle Missionen, etwa in der Ukraine oder in China. Er wäre ein Papst ganz nach Franziskus' Geschmack.

  • Jean-Claude Hollerich (66): Der Erzbischof von Luxemburg gehört wie Papst Franziskus dem Jesuiten-Orden an und zählt zu seinen Vertrauten. Hollerich ist der Liebling liberaler Katholiken. Er setzt sich engagiert für Kirchenreformen ein, etwa in der Frauenfrage oder für queere Menschen – dürfte für konservative Kardinäle jedoch kaum wählbar sein.

  • Peter Erdö (72). Der Erzbischof von Budapest wäre ein konservatives Gegengewicht unter den europäischen Kandidaten.

  • Fridolin Ambongo (64): Der Erzbischof von Kinshasa (Kongo) ist das Gesicht der afrikanischen Kirche. Er prangert den Ausverkauf Afrikas an – und kritisiert die Segnungen homosexueller Paare.

  • Luis Antonio Tagle (67): Der frühere Erzbischof von Manila (Philippinen) ist das Gesicht der Kirche Asiens.

  • Pierbattista Pizzaballa (59): Der Italiener ist Patriarch von Jerusalem, seine Wahl wäre ein starker Friedensappell für das Heilige Land. Doch Pizzaballa möchte nicht der nächste Papst werden: «Man müsste verrückt sein, solch einen Job machen zu wollen.»

Die beiden Schweizer Kardinäle haben praktisch keine Chance, Papst zu werden:

  • Kurt Koch (75): Der frühere Bischof von Basel gilt als Jünger des früheren Papstes Benedikt XVI. Unter den Franziskus-Fans hat Kardinal Koch wenig Anhänger. Hinzu kommt: Kochs Rolle im Schweizer Missbrauchskomplex wird aktuell von Historikerinnen der Uni Zürich untersucht. Sollten Koch Versäumnisse nachgewiesen werden, würden diese sein Pontifikat überschatten.

  • Emil Paul Tscherrig (78): Der Walliser hat als Vatikan-Diplomat Karriere in der Kirche gemacht, aber keine Diözese geleitet. Er ist mehr Diplomat als Hirte.

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