Welcher Typ sind Sie?
So unterschiedlich reagieren Menschen auf Alkohol

Manche lassen sich nicht viel anmerken, wenn sie besoffen sind. Manche werden aggressiv, auffällig extrovertiert oder zutraulich. Wissenschaftler unterscheiden zwischen vier Betrunkenheits-Typen.
Publiziert: 09.08.2016 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 11:50 Uhr
Wer zu tief ins Glas schaut, kann unter Umständen plötzlich unerwartete Eigenschaften an den Tag legen (Symbolbild).
Foto: KEYSTONE/AP/THOMAS UNTERBERGER

Die US-Psychologen Rachel Pearl Winograd, Douglas Steinley und Kenneth Sher von der University of Missouri-Columbia haben in einer Studie untersucht, wie verschieden Menschen auf übermässigen Alkoholkonsum reagieren. Die Wissenschaftler befragten dazu 374 Studenten.

Die Studienteilnehmer wurden so ausgewählt, dass jeweils zwei von ihnen gelegentlich zusammen eins über den Durst tranken. Die Sauf-Kumpels wurden gefragt, wie sie sich in besoffenem Zustand selbst wahrnahmen und wie ihr Freund das Verhalten beurteilen würde.

Hemingway, verrückter Professor, Mr. Hyde, Mary Poppins

Die Psychologen analysierten die Antworten im Hinblick auf Verhaltensweisen, die gehäuft zusammen auftraten. So kristallisierten sich vier Typen von Betrunkenen heraus. Die Wissenschaftler nannten die Kategorien Hemingway, Mary Poppins, verrückter Professor und Mr. Hyde.

Manche Menschen veränderten sich in betrunkenem Zustand «weitaus dramatischer als andere», schreiben die Verfasser der Studie in der Fachzeitschrift «Addiction Research & Theory».

Nicht so der häufigste Typ. Bei 40 Prozent der Befragten handelt es sich der Studie zufolge um Hemingways. Ganz wie der Namensgeber für die Kategorie, US-Schriftsteller Ernest Hemingway, kann dieser Typ bechern, ohne dass sich seine Persönlichkeit dadurch merklich verändert.

Der zweithäufigste Typ ist mit 22,5 Prozent der verrückte Professor. Dieser ist von Natur aus eigentlich eher schüchtern und introvertiert, startet im betrunkenen Zustand aber durch wie eine Rakete und wird zum wilden Partylöwen.

Bei 20 Prozent wirds unangenehm

Etwa 20 Prozent der Befragten teilten die Wissenschaftler in die Kategorie Mr. Hyde ein. Wer den Roman «Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde» des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson kennt, ahnt es bereits: Dieser Betrunkenheits-Typ macht Probleme, wenn er unter dem Einfluss von Alkohol steht. Er wird besonders risikofreudig, wenn nicht gar leichtsinnig, aggressiv oder auch untröstlich weinerlich.

14,5 Prozent der Studienteilnehmer ordnen die Psychologen der Kategorie Mary Poppins zu. Dabei handelt es sich um Menschen, die bereits nüchtern freundlich und zuvorkommend sind, aber im betrunkenen Zustand derart zutraulich und liebesbedürftig werden, dass sie am liebsten die ganze Welt umarmen würden.

Mehrheit der problematischen Trinker sind Frauen

Von vier Betrunkenheits-Typen sollte man sich also nur von Mr. Hyde in Acht nehmen, weil es bei ihm häufig zu Schlägereien oder Problemen mit der Polizei kommen kann. Die anderen Kategorien sind harmlos. Was die Forscher bei der Analyse der Resultate besonders überraschte, war, dass es sich bei zwei Dritteln der Mr. Hydes um Frauen handelte. (noo)

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