Mehr als 660 Touristen aus dem In- und Ausland seien abgereist, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen der peruanischen Regierung. Grund sind demnach Proteste der Anwohner gegen eine Privatisierung des Ticketverkaufs.
Bereits am Donnerstag waren Gegner der Regierungspläne, ein privates Unternehmen mit der Abwicklung des Online-Ticketverkaufs für die Inka-Stätte zu beauftragen, in einen unbefristeten Streik getreten. Geschäfte rund um die historische Anlage blieben geschlossen, auch der Betreiber einer Bahn zu den in 2500 Metern Höhe gelegenen Ruinen stellte seine Verbindungen ein.
Nach Angaben des peruanischen Kulturministeriums könnte das neue Verkaufssystem dabei helfen, den Touristenstrom zu der berühmten Inka-Stätte zu kontrollieren und die Anlage, die täglich von durchschnittlich 4500 Menschen besucht wird, dadurch besser zu erhalten.
«Wir sind gegen systematische Privatisierung»
Es bestehe die Gefahr, dass der Machu Picchu durch die zahlreichen Besucher verfalle und infolgedessen von der Liste der Weltkulturerbstätten gestrichen werde, hiess es aus dem Kulturministerium. Bereits im September mussten wegen der Folgen eines hohen Besucheraufkommens drei Bereiche des Machu Picchu gesperrt worden.
Gegner des Vorhabens argumentieren dagegen, dass das private Unternehmen Joinnus dadurch jährlich 3,2 Millionen US-Dollar erhalten würde. «Wir sind gegen die systematische Privatisierung des Machu Picchu», sagte der ehemalige Bürgermeister des Gebiets um die historischen Stätte, Darwin Baca, der AFP.
Die frühere Inka-Stadt liegt etwa 130 Kilometer von der Stadt Cusco entfernt. Sie war im 15. Jahrhundert auf Anordnung des Inka-Herrschers Pachacutec auf einer Höhe von rund 2500 Metern errichtet worden. Der Machu Picchu gilt als architektonische Meisterleistung und wurde 1981 von der Unesco zur Weltkulturerbstätte erklärt. (SDA)