«Die Woche des Papstbesuchs bietet eine besondere Gelegenheit dazu, dass das Staatsoberhaupt von seinem Amnestierecht Gebrauch macht», teilte die Präsidentschaftskanzlei am Donnerstagabend in Budapest mit.
Von der Amnestie betroffen waren der Rechtsterrorist György Budahazy, den ein Berufungsgericht in Budapest im März dieses Jahres zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt hatte, sowie neun weitere Mitglieder seiner rechtsextremen Hunnia-Gruppe. Die Bande hatte zwischen 2007 und 2009 zahlreiche Brand- und Sprengstoffanschläge auf die Häuser linker und liberaler Politiker verübt, einen Mordanschlag geplant und einen Fernsehmacher zusammengeschlagen und schwer verletzt.
Die Gerichtsverfahren zogen sich über mehr als zehn Jahre hin. Budahazy gilt als ikonische Figur der extremen Rechten, geniesst aber auch Sympathien unter Anhängern der Regierungspartei Fidesz, aus der Novak kommt. Nach dem Amnestiedekret konnte er noch in der Nacht zum Freitag die Haftanstalt Vac nördlich von Budapest verlassen.
Er liess sich ein Pferd bringen, um «Freiheit!» rufend davonzureiten, berichteten ungarische Medien. Darüber hinaus kündigte Budahazy an, die Messe von Papst Franziskus am Sonntag in Budapest besuchen zu wollen, um ein Dankgebet für den Papst zu sprechen, sagte er der Boulevardzeitung «Blikk».
Der katholische Oberhirte begann am Freitag einen dreitägigen Besuch in der ungarischen Hauptstadt. Den Höhepunkt bildet eine Messe, die er am Sonntagvormittag auf dem Platz vor dem Parlament zelebrieren wird.
(SDA)