Derzeit müssen Anlegerinnen und Anleger für eine Feinunze Gold (etwa 31,1 Gramm) rund 2523 US-Dollar auf den Tisch legen. In den vergangenen Tagen lag der Preis zeitweise sogar leicht darüber - ein Rekord. Seit den Turbulenzen an den Finanzmärkten Anfang August hat sich das Edelmetall um fast fünf Prozent verteuert. Damit ist Gold gut doppelt so teuer wie Anfang 2018 und fast zehnmal so teuer wie zur Jahrtausendwende.
Wie es mit dem Goldpreis weitergeht, hängt laut Naylor Leyland nun vor allem von der US-Notenbank ab. Wie er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP erklärt, wird der Goldpreis in US-Dollar nicht direkt vom physischen Goldhandel beeinflusst.
Der physische Markt umfasst den Handel von Zentralbanken und Exchange Traded Funds (ETF), die tatsächlich physisches Gold halten, aber dieser Markt hat weniger Einfluss auf die Preisbildung als die Finanzmärkte. Auf diesen Märkten spielen laut Naylor Leyland die Erwartungen über die zukünftige Entwicklung der Realzinsen - also der Zinsen nach Abzug der Inflation - eine entscheidende Rolle.
Er führt aus, dass historisch gesehen die Gold- und Silberpreise vor allem zu Beginn von Zinssenkungszyklen steigen. Wenn man also davon ausgehe, dass die US-Notenbank wie angekündigt in naher Zukunft die Zinsen senken werde, dann sei es auch wahrscheinlich, dass der Goldpreis bis Ende des Jahres stark ansteigen werde.
Zu dieser Einschätzung passt auch die aktuelle Prognose der Grossbank UBS: UBS-Experte Giovanni Staunovo etwa bleibt positiv gestimmt und prognostiziert bis Ende Jahr einen weiteren Anstieg des Goldpreises auf 2600 Dollar pro Unze, wie er am Montag gegenüber AWP sagte. Bis Mitte 2025 rechnen er und sein Team sogar mit einem Anstieg auf 2700 Dollar.