Warum der 21. Klimagipfel nicht scheitern darf
Antanzen zur Rettung der Welt

Alle Nationen sollen sich bis zum 11. Dezember erstmals verpflichten, weniger Treibhausgase auszustossen. Nur gemeinsam kann das Ziel, den Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad zu begrenzen, erreicht werden.
Publiziert: 30.11.2015 um 19:17 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:18 Uhr
ETH-Klimaphysiker Reto Knutti.
Foto: Sabine Wunderlin
Von Adrian Meyer

Es geht um viel in den nächsten zwei Wochen – um alles eigentlich. Schafft es die Weltgemeinschaft endlich, den Klimawandel zu bremsen? Einigt sie sich auf e­inen Weltklima-Vertrag?

Noch nie standen die Chancen so gut. 150 Staatschefs trafen gestern zur Eröffnung der 21. UN-Klimakonferenz in Paris ein, so viele wie noch nie an einem einzigen Uno-Konferenztag. Bis zum 11. Dezember soll gelingen, was 2009 am Kopenhagener Klimagipfel in einem Desaster endete: dass sich erstmals alle Nationen verpflichten, weniger Treibhausgase auszustossen.

Laut ETH-Klimaphysiker Reto Knutti (42) dürfen die Emissionen spätestens 2030 nicht mehr steigen. Bis 2050 sollten die Industrieländer ihren CO2-Ausstoss auf null herunterfahren, Entwicklungsländer spätestens bis 2080. Nur so ist das Ziel, den Temperaturanstieg auf höchstens zwei Grad zu begrenzen, überhaupt noch zu erreichen.

Bereits jetzt hat sich die Erde gegenüber vorindustriellen Zeiten um fast ein Grad erwärmt. Stösst die Menschheit weiter ungebremst Treibhausgase aus, erwärmt sich die Erde um bis zu vier Grad. Damit würden die Folgen des Klimawandels unkontrollierbar, mit extremer Hitze, Dürren, steigenden Meeresspiegeln, veränderten Jahreszeiten. Teile des Planeten würden gar unbewohnbar.

Aus dem Scheitern 2009 in Kopenhagen zog man Lehren: Neu darf jeder Staat seine Klimaziele selbst bestimmen. Bereits 184 Nationen haben ihre eingereicht. Sie decken zusammen 95 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses ab. Sogar In­dien ist dabei, das jahrelang die Verhandlungen blockierte. Wird die Pariser Konferenz also den Klimawandel stoppen?

Nein. Trotz der Versprechen der Länder erwärmt sich die Erde um 2,7 Grad. «Paris allein reicht nicht», sagt Reto Knutti. «Es ist der erste Schritt auf ­einem langen Weg.» Ob die Staaten ihren Absichtserklärungen nachkommen, müssen weitere Treffen klären. «Eine Einigung in Paris wäre ein deutliches Signal an die Menschheit, dass wir es ernst meinen mit dem ­Klimaschutz», sagt Knutti.

Die wichtigsten Klimagipfel

1972 Stockholm (Schweden)
Die erste Weltumweltkonferenz gilt als Beginn der globalen Umweltpolitik. Zum ersten Mal überhaupt behandelt die Uno an einer Konferenz das Thema Umwelt.

1992 Rio de Janeiro (Brasilien)
Die Konferenz ist ein Meilenstein der Umweltpolitik. 154 Staaten (heute sind es 196, inklusive EU)unterzeichnen die Klimarahmenkonvention mit dem Ziel, die globale Erwärmung zu verlangsamen.

1997 Kyoto (Japan)
Das Kyoto-Protokoll markiert ­einen Höhepunkt im Kampf gegen den Klimawandel. Erstmals werden verbindliche Ziele für die Reduktion des Ausstosses von Treibhausgasen verabschiedet. Sie gelten jedoch nur für Industrieländer.

2009 Kopenhagen (Dänemark)
In Kopenhagen sollte ein Nach­folgevertrag für das Kyoto-Protokoll abgeschlossen werden – mit ­Reduktionszielen für alle Nationen. Der Gipfel endet ohne Resultat in einem Desaster.

1972 Stockholm (Schweden)
Die erste Weltumweltkonferenz gilt als Beginn der globalen Umweltpolitik. Zum ersten Mal überhaupt behandelt die Uno an einer Konferenz das Thema Umwelt.

1992 Rio de Janeiro (Brasilien)
Die Konferenz ist ein Meilenstein der Umweltpolitik. 154 Staaten (heute sind es 196, inklusive EU)unterzeichnen die Klimarahmenkonvention mit dem Ziel, die globale Erwärmung zu verlangsamen.

1997 Kyoto (Japan)
Das Kyoto-Protokoll markiert ­einen Höhepunkt im Kampf gegen den Klimawandel. Erstmals werden verbindliche Ziele für die Reduktion des Ausstosses von Treibhausgasen verabschiedet. Sie gelten jedoch nur für Industrieländer.

2009 Kopenhagen (Dänemark)
In Kopenhagen sollte ein Nach­folgevertrag für das Kyoto-Protokoll abgeschlossen werden – mit ­Reduktionszielen für alle Nationen. Der Gipfel endet ohne Resultat in einem Desaster.

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