Die SP-Frauen werden jubeln – endlich hat sich in der Partei eine Frau im Kampf um einen wichtigen Posten gegen einen Mann: Nicht Fraktionschef Roger Nordmann (46) wird für die SP Waadt in den Ständeratswahlkampf ziehen, sondern Nationalrätin Ada Marra (46).
Allerdings: Die Kampfwahl zwischen den beiden aus Lausanne stammenden Kandidierenden ist vor den knapp 330 Parteidelegierten knapp ausgegangen. Die Vize-Präsidentin der SP Schweiz erhielt schliesslich 166 Stimmen. Der unterlegene Fraktionspräsident Nordmann kam auf 159 Stimmen.
Nicht selbstverständlich
Obwohl sich die Linke die Gleichstellung auf die Fahnen geschrieben hat, Frauenquoten fordert und auch hinter dem Frauenstreik am 14. Juni steht: Selbstverständlich war Marras Nomination nicht: Im Aargau beispielsweise hat sich SP-Mann Cédric Wermuth (33) gegen Yvonne Feri (53) durchgesetzt im Kampf um einen Sitz im Ständerat. Und auch der gewichtige Posten des Präsidenten des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds ging an den Waadtländer SP-Regierungsrat Pierre-Yves Maillard (51) und nicht an die St. Galler Nationalrätin Barbara Gysi (54). Da machte gelegentlich der Begriff der «Ladykiller» die Runde.
Marra wird damit auf eine gemeinsame Liste mit der Grünen Adèle Thorens (47) ins Rennen um die beiden Waadtländer Ständeratssitze steigen. Ziel der SP Waadt ist es, den Sitz von Géraldine Savary (50) zu verteidigen, die wegen der Kontroverse um den Milliardär Frederik Paulsen nicht mehr antritt. (SDA/sf)