Dies sei ein wichtiger Tag, nach dem die SVP kraftvoll in den Wahlkampf starte, sagte der Parteipräsident in seiner Eröffnungsrede. Er kündigte eine grosse Kampagne und einen Wahlsieg an.
Die SVP tue dies nicht für die Partei oder die Ämter, sondern für die Schweiz, sagte Rösti. Nur sie setze sich mit Vehemenz, auch unter Kritik und Unbill, für das Land und ihre Werte ein. Die Wahlen im Herbst seien besonders wichtig, weil es der Schweiz gut gehe, und dies mache träge.
Die SVP gab sich an ihrer Delegiertenversammlung in einem Festzelt in Sattel bodenständig und gemütlich. Eröffnet wurde die Versammlung von Treichlern, bei denen alt Bundesrat Christoph Blocher mitmarschierte, und den «Sünneli"-Wahlmaskottchen.
Rhetorisch glich die Versammlung indes einer Mobilmachung gegen die Feinde der Schweiz im In- und Ausland. Immer wieder beschworene Gefahren der Schweiz sind gemäss SVP der Rahmenvertrag mit der EU, die Klimaaktivisten und vor allem alle anderen Parteien, die nicht dagegen hielten und mehr Gleichmacherei und Umverteilung wollten.
Der Zürcher Nationalrat Roger Köppel sprach die Delegierten angesichts dieser Ausgangslage als «Mitkämpfer» an. Die SVP sei die «letzte politische Verteidigungslinie der Schweiz», sagte er. Nur sie habe noch die Kraft und Überzeugung, Widerstand zu leisten, damit die Schweiz nicht von «wohlstandverblödeten Politikern» zugrunde gerichtet werde.
Alt Bundesrat Blocher zog einen Bogen von der «Freiheitsschlacht» am Morgarten von 1315 zum Wahltag vom 20. Oktober. Die heutigen Feinde der Schweiz würden nicht mehr in Ritterrüstungen kommen, sondern hätten hochgeistige Waffen wie das institutionelle Abkommen, um die Schweiz unter die EU-Herrschaft zu zwingen, erklärte er. Die Parteiversammlung feierte Blocher für seine Ausführungen mit einem stehenden Applaus.
Zu den Feinden im Inland sagte der Berner Nationalrat Adrian Amstutz, die Linken und Netten wollten mit Hilfe der Medien die Schweiz zerstören. Fraktionspräsident Thomas Aeschi sagte, die SVP wolle keine nur auf Linke und Städter ausgerichtete Schweiz. Der CO2-Ausstoss sei eine Folge der Zuwanderung, es dürfe deswegen nicht das Benzin zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung auf dem Land verteuert werden.
Um ihren Widerstandswillen zu bekunden, schlossen die Kandidaten der SVP einen «Freiheitsbund". Die Kandidaten marschierten für diese Zeremonie mit Kantonsflaggen unter Applaus in das Festzelt ein.
Im Wahlversprechen sprachen sich die SVP-Kandidaten gegen den «Unterwerfungsvertrag mit der EU» aus, für die Ausschaffung krimineller Ausländer, gegen eine «masslose Zuwanderung» und eine «10-Millionen-Schweiz". Auch würden sie sich gegen neue Steuern einsetzen und dagegen, dass Geld im Ausland verteilt werde und gleichzeitig der AHV das Geld ausgehe.
Auch Bundespräsident Ueli Maurer rief den Delegierten seiner Partei die Wichtigkeit der kommenden Wahlen in Erinnerung. Diese seien eine wichtige Etappe in einer Zeit der Verunsicherung und Oberflächlichkeit.
Maurer rief dazu auf, im Wahlkampf Bodenhaftung und Zukunftsglauben zu zeigen, denn viele Menschen seien durch die Globalisierung und den Wertezerfall verunsichert. Maurer illustrierte die beiden Welten, die es zu verbinden gelte, mit einem Mobiltelefon und einer Holzkuh.
(SDA)