Vorher zwei Mal gescheitert
VW-Arbeiter in US-Werk organisieren sich gewerkschaftlich

Die Arbeiter im US-Werk von VW in Chattanooga haben im dritten Anlauf beschlossen, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Für die US-Gewerkschaft UAW, die ihren Einfluss über die drei amerikanischen Autoriesen hinaus ausweiten will, ist es ein grosser Sieg.
Publiziert: 20.04.2024 um 07:29 Uhr
Volkswagen-Angestellte in Chattanooga organisieren sich gewerkschaftlich.
Foto: George Walker IV

Nach Angaben von VW und der Gewerkschaft sprachen sich bei der am Freitag beendeten Abstimmung 73 Prozent der Arbeiter dafür aus, von der UAW vertreten zu werden. Das Ergebnis muss noch von der US-Behörde NLRB bestätigt werden.

Die Gewerkschaft war in den vergangenen Jahren zweimal mit dem Versuch gescheitert, die Arbeiterschaft in dem Werk im Bundesstaat Tennessee zu organisieren. Aktuell hat die UAW aber Rückenwind: Im vergangenen Herbst setzte sie nach einem wochenlangen Streik bei den US-Konzernen General Motors, Ford und Stellantis bessere Arbeitsbedingungen und Einkommenserhöhungen von rund 25 Prozent durch. 

Die Gewerkschaft hatte bisher in den US-Südstaaten und Werken ausländischer Autobauer einen schweren Stand. Es gelang ihr auch noch nicht, beim Elektroauto-Hersteller Tesla einen Fuss in die Tür zu bekommen.

Mit 3613 abgegebenen Stimmen nahmen den Angaben zufolge 83,5 Prozent der Arbeiter an der Abstimmung teil. Für die Vertretung durch die UAW stimmten 2628 von ihnen. Die IG Metall bei Volkswagen betonte am Samstag, dass Chattanooga die einzige Fabrik des Konzerns ohne Belegschaftsvertretung war. Die Präsidentin des Europäischen und Weltkonzernbetriebsrates bei Volkswagen, Daniela Cavallo, sagte, die Belegschaft in Chattanooga habe «ein Stück US-amerikanischer Gewerkschaftsgeschichte geschrieben».

(SDA)

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