Vor Gericht erzählt Ivo A. (33), wie er dem Mädchen (9) drohte
«Lauf nicht weg, ich will dich nicht erschiessen – solange du machst, was ich sage»

Gestern stand Ex-Polizist Ivo A. (33) in Olten vor Gericht, weil er in Winznau ein 9-jähriges Mädchen auf einem dunklen Weg sexuell missbrauchte. Beim Prozess kamen schreckliche Details ans Tageslicht.
Publiziert: 02.12.2016 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:47 Uhr
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Ivo A. drohen viereinhalb Jahre Gefängnis.
Foto: zVg
Ralph Donghi

Ivo A.* (33) verbirgt auf dem Weg ins Gericht sein Gesicht. Dem Ex-Stadtpolizisten wurde gestern in Olten SO der Prozess gemacht, weil er in Winznau SO ein 9-jähriges Mädchen auf dessen Heimweg sexuell missbrauchte (BLICK berichtete).

Auf dem Anklagestuhl spielt Ivo A. den braven Mann. Doch der Prozess bringt die grausigen Details der Tat vom 3. November 2014 ans Tageslicht.

Ivo A., der eineinhalb Jahre zuvor seinen Job als Stadtpolizist hingeschmissen hatte, weil er ihm nicht passte, und nun Chemikant war, hatte an jenem Tag frei und in seiner Wohnung zwei LSD-Trips konsumiert. «Haben Sie sich mit Kinderpornos aufgeladen?», fragt der Gerichtspräsident. «Nein», sagt Ivo A. zuerst. Dann fügt er an: «Es ist nicht auszuschliessen.»

Ivo A. kannte den Tatort

Fakt ist: Ivo A. fährt nach Winznau zum Pfarrhaus. Dann läuft er zu einem dämmrigen Weg: «Warum, ist mir ein Fragezeichen.» Es war einst sein eigener Schulweg. «Ich wusste nicht, dass dort Mädchen durchlaufen», sagt Ivo A. Der Gerichtspräsident stutzt und sagt ernst: «Ihr Aussageverhalten kommt schlecht rüber.»

Da weint Ivo A. und gibt endlich zu, dass er die Drittklässlerin, die dort durchkam, mit einer Softair-Waffe bedrohte, sie in die Böschung drängte. Laut Anklage drohte er ihr: «Lauf nicht weg, ich will dich nicht erschiessen – solange du machst, was ich sage.» Er befahl ihr, sie solle leise sein, hielt sie im Nacken fest. Dann forderte er das weinende Mädchen auf, ihn zu küssen.

Nun öffnete Ivo A. seine Hose. Das Opfer musste ihn mit der Hand befriedigen und dann mit dem Mund. Danach fasste er dem Kind mit einer Hand in die Hose. «Magst du das auch?», fragte er. Erst nach zehn Minuten liess er sie gehen, flüchtete und entsorgte seine Jacke. «Ich kam nicht damit klar, was ich getan hatte», sagte er gestern.

Auf dem PC: Kinderpornografie

Die Polizei findet 32 mögliche Täter, die den Weg kennen. Dem Opfer wird von jedem ein Foto gezeigt. Es wählt zwei Männer aus. Einer von ihnen ist Ivo A. Auf seinem PC stösst die Polizei auf Kinderpornografie.

Der Staatsanwalt forderte gestern für den pädophilen Ivo A. viereinhalb Jahre Gefängnis und eine ambulante Therapie. Sein Verteidiger plädiert auf 18 Monate bedingt. Der Vater des Kindes verlässt das Gericht vorzeitig. Ivo A. wollte sich noch entschuldigen – zu spät. Das Urteil erfährt er am 12. Dezember.

* Name der Red. bekannt

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