Nach Angaben des landesweit in der Pandemie federführenden Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag wurden 51,6 Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100'000 Einwohner gemessen.
Zuletzt hatte die Inzidenz am 25. Mai darüber gelegen. Vor einer Woche lag sie noch bei 32,7. Anfang Juli war sie bis auf 4,9 gefallen. Der Inzidenzwert war bisher entscheidend für die Massnahmen der Politik im Kampf gegen Corona wie etwa Schliessung von Geschäften oder nächtliches Ausgehverbot. Angesichts der mittlerweile erreichten Quote vollständig Geimpfter von fast 60 Prozent sollen künftig auch andere Werte wie etwa die Auslastung der Intensivbetten herangezogen werden.
Von Infektionen betroffen sind lauf RKI vor allem jüngere Menschen. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnte vor massivem Schulausfall. Weil die Inzidenz bei den Ungeimpften schnell steige, sei in den Schulen das Schlimmste zu befürchten. «Impfaktionen auch in den Schulen wären sehr sinnvoll. Das würde geimpfte und ungeimpfte Kinder schützen», so Lauterbach.
Die Zahl der binnen einem Tag gemeldeten Neuinfektionen stieg seit Samstag vor einer Woche von 5644 auf 8092. Ab 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche sei wieder «eine erhebliche Belastung der Intensivstationen» mit mehr als 3000 Intensiv-Patienten zeitgleich zu erwarten, sofern die Impfquote nicht deutlich gesteigert werde, heisst es einer vergangene Woche vorgestellten Analyse mehrerer deutscher Mediziner. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie deutschlandweit 3 861 147 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus liegt bisher bei 91 973.
(SDA)