Der Erbschaftsfall schien abgeschlossen: Weil die Eltern von Carla Schauer († 48) das Erbe ihrer Tochter ausgeschlagen hatten, wurde ein Konkursverfahren eröffnet.
Doch jetzt die Wende: Das Verfahren wurde widerrufen. Erbt jetzt der Ex-Mann (56) das Todeshaus von Rupperswil AG?
Rückblick: Am 21. Dezember 2015 wurden Carla Schauer, ihre Söhne Davin († 13) und Dion († 19) sowie dessen Freundin Simona († 21) ermordet aufgefunden. Weil man davon ausging, dass Thomas N.* (33) zuerst die Kinder und dann ihre Mutter getötet hatte, erbten die Eltern von Carla Schauer. Sie schlugen jedoch das Erbe aus, wie sie im Mai sagten. Sie wollten nichts mehr mit dem Haus zu tun haben. Und möchten mit der Geschichte abschliessen (BLICK berichtete).
Die Eltern von Carla Schauer waren aber auch Erben der beiden Kinder – genau wie ihr Ex-Mann. Da die Kinder wohl nichts besassen, gab es kein Erbe und damit auch kein Konkursverfahren. Dieses wurde nach der Erbablehnung lediglich bei Carla Schauer eröffnet.
Am 1. Juli stand nun im Amtsblatt des Kantons Aargau: «In Wiedererwägung des Entscheides vom 26. April 2016 hat das Gerichtspräsidium Lenzburg mit Entscheid vom 23. Juni 2016 die konkursamtliche Erbschaftsliquidation der Schauer Carla Manuela widerrufen.» Warum? Das darf der Gerichtsschreiber gegenüber BLICK nicht sagen. Er verweist an die Aargauer Staatsanwaltschaft. Aber auch dort gibt es keine Auskunft.
Wollen die Angehörigen nun doch erben? Oder ist es gar ein Entscheid von Amtes wegen?
BLICK weiss: Thomas N. soll ausgesagt haben, dass er zuerst die Mutter und erst danach die Kinder getötet habe. Das bedeutet: Weil die Kinder beim Tod ihrer Mutter noch lebten, waren sie ihre gesetzmässigen Erben – wenn auch nur für kurze Zeit. Das hat auch Folgen für das Erbverfahren.
Falls die Eltern und auch der Bruder von Carla Schauer das Erbe weiterhin ausschlagen, könnte jetzt der Ex-Mann und Vater der Söhne alles erben – auch das Todeshaus. Schlägt er es ebenfalls aus, wird der Konkurs über seine Kinder eröffnet. Und der Erbfall landet am Ende erneut beim Konkursamt.
* Name der Redaktion bekannt