Der Aktionärsgewinn lag für die ersten sechs Monaten des Jahres um 4,2 Prozent tiefer bei 205,7 Millionen Franken, wie die Baloise am Mittwoch mitteilte. Der Rückgang sei hauptsächlich getrieben durch tiefere Gewinne im Lebengeschäft, heisst es in der Mitteilung. Dazu kamen höhere Kosten und negative Währungseffekte.
Die Ergebnisbeiträge im Lebengeschäft seien nach der Umstellung auf die neuen IFRS-Standards «erwartungsgemäss» tiefer ausgefallen als bisher. Die Einflüsse spiegelten sich auch im Betriebsergebnis (EBIT) der Gruppe nieder, das um 10,1 Prozent auf 267,2 Millionen Franken zurückging. Der Basler Versicherer legt seine Zahlen erstmals nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17/9 vor, entsprechend wurden auch die Vorjahreswerte revidiert.
Das Geschäftsvolumen lag um 1,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau bei 5,34 Milliarden Franken. Währungsbereinigt habe allerdings ein kleines Wachstum von 0,6 Prozent resultiert, schreibt Baloise weiter. Das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital sank auf 3,27 Milliarden Franken, nachdem es Ende 2022 noch 3,41 Milliarden Franken waren.
Im Nichtlebengeschäft profitierte Baloise in den ersten sechs Monaten von geringen Belastungen durch Elementarschäden wobei der Versicherer auch auf sein «sorgfältiges Underwriting» verweist. In der Folge verbesserte sich der Schaden-Kosten-Satz klar um 1,7 Prozentpunkte auf 87,3 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) im Nichtlebengeschäft profitierte zudem von einem guten Anlageergebnis und verbesserte sich um knapp 14 Prozent auf 158,2 Millionen Franken.
Im Lebengeschäft verringerte sich das Geschäftsvolumen aufgrund eines tieferen Volumens im Schweizer Kollektivlebengeschäft wie auch im belgischen Geschäft. Wachsen konnte dagegen das Schweizer Geschäft in der Sparte Einzelleben. Das Ergebnis der Sparte wurde zudem durch tiefere Auflösungen aus der vertraglichen Servicemarge CSM und höhere Aufwendungen belastet. Der EBIT im Lebengeschäft reduzierte sich um rund 29 Prozent auf 104,3 Millionen Franken.
Mit den Resultaten hat die Baloise die Erwartungen der Analysten beim Gewinn nicht erfüllt. Diese hatten den Reingewinn laut AWP-Konsens bei 230 Millionen Franken geschätzt, auch den EBIT hatten sie höher erwartet. Wegen der Umstellung der Rechnungslegung bezeichneten Analysten die Schätzunsicherheit allerdings als grösser als sonst.
Für das zweite Semester beobachtet die Baloise nach einem schadensarmen ersten Halbjahr wieder eine Häufung von Elementarereignissen. Der Versicherer geht nun davon aus, dass diese Schäden das Ergebnis des 2. Halbjahres voraussichtlich mit einem «mittleren zweistelligen Millionenbetrag» belasten werden.
Aufgrund der Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den letzten Jahre wolle sich der Versicherer zudem auf die Stärkung und den Ausbau des Kerngeschäfts konzentrieren. So solle das Angebot im Bereich Asset Management neu stärker auf Versicherungs- und Finanzlösungen ausgerichtet werden, um damit in der Periode 2022 bis 2025 rund 5 Milliarden Franken zusätzliche Drittgelder zu generieren. Die Ambitionen in den Tätigkeitsfeldern «Home» und «Mobility» sowie die Innovationsinitiativen sollen zudem überprüft werden.
Bis 2025 erwarten Baloise eine «unverändert hohe Barmittelgenerierung von insgesamt 2 Milliarden Franken», heisst es weiter. Zudem verspricht der Versicherer die Fortführung der «bisherigen attraktiven Dividendenpolitik».
(SDA)