Insgesamt sei in der Schweiz jede zweite Velofahrerin oder jeder zweite Velofahrer mit einem Helm unterwegs, teilte die BFU am Dienstag mit. Die 50-Prozent-Marke sei letztes Jahr erstmals erreicht und in diesem Jahr nun bestätigt worden.
Bei Kindern bis 14 Jahre liege die Helmtragquote zwar deutlich höher. Dennoch trage noch jedes vierte Kind beim Velofahrern keinen Helm und habe so bei einem Sturz oder einer Kollision ein deutlich höheres Risiko für Kopf- und Hirnverletzungen.
Grund für das überdurchschnittlich hohe Verletzungsrisiko sei der überproportional grosse und schwere Kopf bei Kindern und die im Verhältnis dazu noch schwach ausgebildete Kopf- und Nackenmuskulatur. Zudem seien die Schädelknochen noch weicher und somit verletzlicher.
Hinzu komme, dass Kinder im Strassenverkehr noch unsicher seien. Aufgrund ihres Entwickungsstands und der fehlenden Erfahrung könnten sie Verkehrssituationen und Gefahren noch nicht verlässlich einschätzen.
Durchschnittlich werden laut der BFU pro Jahr 300 Kinder als Radfahrer leicht, 61 schwer und ein Kind tödlich verletzt.
Aus Sicht von Pro Velo, dem Dachverband der Velofahrenden, ist ein Helm-Obligatorium nicht die richtige Lösung. Er befürwortet das freiwillige Tragen des Velohelms, wie der Verband in einer Mitteilung zur BFU-Forderung schreibt. Die Eltern müssten selber entscheiden, ob ihre Kinder Helm tragen sollen oder nicht.
Zudem sollten die Behörden nicht jährlich Millionen für Helmkampagnen ausgeben, sondern das Geld in die Förderung des Velofahrens investieren. Das Velofahren ohne Helm dürfe zudem nicht moralisch verurteilt und kriminalisiert werden.
(SDA)